Mehr Details zum Moderna-Impfstoff |
Theo Dingermann |
21.12.2020 12:42 Uhr |
Die Vials mit dem Moderna-Impfstoff enthalten zehn Impfdosen pro Stück / Foto: Getty Images/Guido Mieth (Symbolbild)
Mit der Notzulassung des Covid-19 mRNA-Impfstoffs mRNA-1273 der Firma Moderna durch die Aufsichtsbehörde FDA sind nun erste Zulassungsdokumente verfügbar, die interessante Details zu dem Impfstoff und zu seiner Zubereitung enthalten. Die offizielle Bezeichnung des Impfstoffs lautet »Covid-19 vaccine (mRNA-1273)«. Zugelassen ist er zur Vorbeugung von Covid-19, verursacht durch das Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) bei Personen ab 18 Jahren. Der Impfstoff basiert auf dem präfusionsstabilisierten SARS-CoV-2 Spike-Glykoprotein (S)-Antigen, das durch RNA kodiert und in Lipid-Nanopartikeln (LNP) formuliert ist. Das Dosierungsschema umfasst 2 Dosen zu je 100 μg, die im Abstand von 28 Tagen verabreicht werden.
Der Impfstoff wird in Mehrdosis-Fläschchen geliefert, die eine weiße bis cremefarbene, sterile, gefrorene Suspension (-25 ºC bis -15 ºC) der mRNA-1273 ausreichend für zehn Dosen enthalten. Vor der Verabreichung muss der Impfstoff komplett aufgetaut werden. Konservierungsmittel sind dem Impfstoff nicht zugesetzt.
Als Hilfsstoffe sind enthalten:
Nach dem Auftauen können aus jeder Durchstechflasche maximal zehn Dosen (je 0,5 mL) entnommen werden. Die Durchstechflaschen können vor der ersten Anwendung bis zu 30 Tage bei einer Temperatur von 2 °C bis 8 °C im Kühlschrank gelagert werden. Ungeöffnete Durchstechflaschen können bis zu zwölf Stunden zwischen 8 °C und 25 °C gelagert werden. Nachdem die erste Dosis entnommen wurde, sollte die Durchstechflasche zwischen 2 °C und 25 °C gelagert und nach sechs Stunden verworfen werden.
Die FDA erteilte dem Impfstoff die Notfallzulassung auf Basis der Phase-III-Studie mRNA-1273-P301. Dabei handelt es sich um eine laufende randomisierte, stratifizierte, placebokontrollierte Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität von mRNA-1273.
30.351 Teilnehmer mit negativem SARS-CoV-2-Status wurden zu Studienbeginn im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten entweder intramuskuläre Injektionen von 100 µg des mRNA-1273-Impfstoffs (n=15.181) oder Placebo (n=15.170) an den Tagen 1 und 29. Die Teilnehmer wurden nach Alter und Gesundheitsrisiko in eine von drei Gruppen eingeteilt:
Die Studie schloss 24.907 (82,1 Prozent) Teilnehmer ein, die ein berufliches Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion aufwiesen, von denen 7613 (25,1 Prozent) im Gesundheitswesen tätig waren.
Als primärer Endpunkt war die Wirksamkeit des Impfstoffs zur Verhinderung von protokolldefinierter Covid-19 bis mindestens 14 Tage nach der zweiten Dosis gewählt worden. Das Studiendesign erfordert 151 Covid-19-Fälle, um die endgültige geplante Wirksamkeitsanalyse auszulösen. Zwei Zwischenanalysezeitpunkte waren vorgegeben: der erste bei Erreichen von 53 Fällen und der zweite bei Erreichen von 106 Fällen. Die erwartete Dauer der Studienteilnahme beträgt etwa 25 Monate.
Aus den Daten der geplanten Interims-Wirksamkeitsanalyse mit Stichtag 7. November 2020 ließ sich eine Wirksamkeit des Impfstoffs zur Verhinderung von Covid-19, die mindestens 14 Tage nach der zweiten Dosis auftrat, von 94,5 Prozent ableiten. Insgesamt 30 Fälle von schwerem Covid-19 ab 14 Tagen nach der zweiten Dosis wurden gemeldet. Alle 30 Fälle traten in der Placebo-Gruppe auf.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.