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Coronavirus-Pandemie

Medien- und Spielsucht bei Kindern gestiegen

Langfristige Folgen 

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Thomas Fischbach, zeigte sich pessimistisch. »Gerade für Kinder und Jugendliche mit bereits davor riskanter Mediennutzung waren die Lockdowns ein erheblicher gesundheitlicher Gefährdungsfaktor, der den Übergang in eine pathologische Mediennutzung quasi katalysiert hat.« Es sei zu befürchten, dass sich diese Fehlentwicklung auch nach Ende der Pandemie nicht einfach vollständig rückabwickeln lasse.

Thomasius verwies am Donnerstag auch auf Empfehlungen der Gemeinsamen Suchtkommission kinder- und jugendpsychiatrischer Fachverbände. Demnach sollten Kinder bis zum Schulbeginn nur analog lernen und spielen und nicht mit Hilfe digitaler Medien. Ein eigenes Smartphone sollte vor der fünften Klasse tabu sein und die Nutzung danach sollten Eltern steuern und beaufsichtigen.

Forderungen an die Politik

Der DAK-Vorstandsvorsitzende Andreas Storm forderte von der Politik eine »breite Präventionsoffensive, um die Medienkompetenz von Kindern und Eltern weiter zu stärken«. Die geschäftsführende Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig (CSU) warb für mehr Prävention zuhause, in der Kita und in Schulen. »Ob altersgerechte Games und Serien, Social Media, Smartphone oder Internet – all das funktioniert nicht ohne Kompetenz, ohne das Wissen, wie viel und was gut für mich ist«, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Das Thema werde zukünftig nicht kleiner, sondern größer. Prävention sei das »A und O.«

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