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Warenwirtschaft

Massive Preiserhöhungen bei Noventi

Noventi hat am Dienstag massive Preissteigerungen für alle Warenwirtschaftssysteme zum 1. März 2023 angekündigt. In einem Schreiben an die Apotheken wurde deutlich, dass für die Softwarelinien durchschnittlich bis zu 20 Prozent mehr bezahlt werden soll. 
PZ
01.02.2023  08:40 Uhr

Wie gestern bekannt wurde, setzt Noventi die im Zuge seiner Umstrukturierung angekündigten Maßnahmen im Bereich der Warenwirtschaft um. In einem Schreiben an die Apotheken informierte der Konzern über Preiserhöhungen für alle Softwarelinien zum 1. März 2023. Noventi betonte, dass der Bereich der Rezeptabrechnung davon unberührt bleibe.

Prokas soll durchschnittlich um 7,5 Prozent teurer werden, mindestens 60 Euro. AwintaOne wird mindestens 110 Euro teurer, durchschnittlich 14,8 Prozent. Auf diese beiden Linien will sich der Konzern in Zukunft konzentrieren. Laut Noventi müssen die Linien »unter den gegebenen veränderten Marktbedingungen wirtschaftlich betrieben werden können«. Weiter heißt es: »Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden auch zukünftig die gewohnte Qualität bieten. Um zukünftige Investitionen und Innovationen auf unsere Fokusprodukte Prokas und AwintaOne ausrichten zu können, ist deshalb auch hier eine Anpassung der Preise notwendig.«

Die anderen Linien sollen nicht weiter ausgebaut und nur noch gemäß den gesetzlichen Vorgaben in Betrieb gehalten werden. Doch genau hier sollen die Preise am deutlichsten steigen. Pharmasoft soll mindestens 190 Euro teurer werden, also durchschnittlich um 29 Prozent. Auch bei Jump soll der Preis um mindestens 190 Euro steigen, eine Erhöhung um durchschnittlich 21,3 Prozent. Bei Infopharm soll es eine durchschnittliche Preiserhöhung von 20,4 Prozent geben, mindestens 170 Euro. 

Interne Wechselmöglichkeit

Grundsätzlich besteht laut Noventi auch eine interne Wechselmöglichkeit der Kunden. »Wie bereits angekündigt, streben wir vorrangig eine Veräußerung der Warenwirtschaftslinien Jump, Infopharm und Pharmasoft an. Derzeit werden dazu auch bereits gute Gespräche geführt. Wir sind zuversichtlich, dass wir über den Verkauf die Zukunft der Warenwirtschaftslinien und damit einhergehend auch den Erhalt der Arbeitsplätze sichern. Bis dahin werden wir selbstverständlich auch diese Warenwirtschaftslinien für unsere Kundinnen und Kunden unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben zuverlässig weiterentwickeln«, teilte der Konzern mit.

Mark Böhm, Vorstand Markt & IT von Noventi, erklärte zu den Maßnahmen: »Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden in ihrem Berufsalltag bestmöglich unterstützen. Alles, was wir in Zukunft als Unternehmen tun, soll dazu dienen, unseren Kundinnen und Kunden ressourcenbindende administrative Aufgaben abzunehmen und sie so in ihrem Arbeitsalltag und in Zeiten des Fachkräftemangels, den es auch im Apothekenbereich gibt, bestmöglich zu unterstützen.« Und weiter: »Um diese Qualität sicherzustellen und um diese auch unter den aktuellen und veränderten Marktbedingungen wirtschaftlich zu betreiben, würden »angemessene und marktgerechte Preisanpassungen für unsere Warenwirtschaftslinien« durchgeführt. 

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