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Pharmacon@home

Leitlinien im Fokus

Vom 30. Mai bis 4. Juni findet der Pharmacon@home statt. Professorin Dr. Ulrike Holzgrabe von der Universität Würzburg hat als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats das Programm maßgeblich mitentwickelt. Im Gespräch mit der PZ nennt sie zahlreiche Gründe, warum sich die Anmeldung allemal lohnt.
Kerstin A. Gräfe
20.05.2021  11:30 Uhr

PZ: In gut zehn Tagen startet der Pharmacon@home. Was könnte Unentschlossene dazu motivieren, sich noch anzumelden?

Holzgrabe: Wir haben einen bunten Strauß an apothekenrelevanten Themen identifiziert und dazu tolle Referenten eingeladen, die ihre Vortragsfähigkeiten schon häufiger auf »realen« Pharmacon-Kongressen unter Beweis gestellt haben. Ich bin sicher, es wird ein Genuss sein, von diesen Referenten zu lernen und mit ihnen zu diskutieren.

PZ: Den Schwerpunkt bilden diesmal Leitlinien zu unterschiedlichen Erkrankungen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Holzgrabe: Normalerweise behandeln wir beim Meraner Pharmacon-Kongress immer drei Themen mit jeweils mehreren Vorträgen. Das ist natürlich in dem jetzigen Pharmacon@home-Format nicht möglich. Aber wir wollten trotzdem mehrere Themen beleuchten. So war die Entscheidung schnell getroffen, Leitlinien in den Fokus zustellen, denn die Therapie unserer Patienten wird von den Leitlinien bestimmt. Die muss man kennen!

PZ: Leitlinien beinhalten in der Regel eher Therapieempfehlungen für Ärzte. Warum können auch Apotheker von den jeweiligen Vorträgen profitieren?

Holzgrabe: Ja, das stimmt, Leitlinien sollen von Ärzten beachtet werden. Aber auch die Apotheker müssen sie kennen, damit sie sich mit den Ärzten unterhalten können, deren Vorgehen verstehen und letztendlich auch die Patienten richtig informieren können. Und wir dürfen nicht vergessen, dass in manchen Leitliniengremien auch Apotheker sitzen. Unser Referent Dr. Eric Martin hat zum Beispiel die Versorgungsleitlinie Asthma, die er vorstellen wird, mitgestaltet.

PZ: Natürlich darf auch bei dieser Fortbildung das Thema Covid-19 nicht fehlen. Auf welche Aspekte fokussiert der Eröffnungsvortrag?

Holzgrabe: Wir haben bei den letzten beiden Pharmacon@home die Covid-Infektion sowie die Virologie, die Epidemiologie und den Krankheitsverlauf und natürlich auch die Impfmöglichkeiten ausführlich besprochen. Dieses Mal sollen aktuelle Themen im Vordergrund stehen. Deshalb haben wir zu dem Update-Vortrag auch gleich zwei Referenten eingeladen; mit Professor Dr. Theo Dingermann einen »Theoretiker« und mit Professor Dr. Thomas Weinke einen Kliniker. Beide sind in der Pharmacon-Szene wohl bekannt für ausgezeichnete Vorträge. Ich bin gespannt, was wir alles Neues lernen werden.

PZ: Traditionell stehen am Mittwoch die neuen Arzneistoffe im Mittelpunkt. Ihr Steckenpferd sind unter anderem die Antibiotika. Sind neue in Sicht?

Holzgrabe: Im letzten Jahr gab es 30 neue Arzneistoffe und davon waren 14 Sprunginnovationen mit sehr interessanten Wirkmechanismen, so viele wie lange nicht. Aufgrund der Breite der Exzellenz war es schwierig den besten Kandidaten für den PZ-Innovationspreis auszusuchen. Das wird ein spannender Vortrag von PZ-Chefredakteur Sven Siebenand. Aber antibakterielle Arzneistoffe sind beinahe erwartungsgemäß nicht dabei. Natürlich ist die Pipeline, die traditionell Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz vorstellt, auch prächtig gefüllt. Ob Antibiotika es bis kurz vor die Zulassung geschafft haben, werden wir hören.

PZ: Gibt es für Sie ein persönliches Highlight?

Holzgrabe: Schwer zu sagen. Da ich zu dem Gremium gehöre, das das Programm mit großer Sorgfalt ausgestaltet hat, folgt für mich Highlight auf Highlight, jeden Abend aufs Neue. Besonders interessiert bin ich am chronischen Koronarsyndrom. Ich möchte Ihnen den Pharmacon@home ans Herz legen, denn die Gelegenheit kostenlos auf höchstem fachlichem Niveau für die tägliche Apothekenpraxis so einfach zu lernen, darf man sich nicht entgehen lassen. Registrieren Sie sich gleich hier.

Im Namen des gesamten Wissenschaftlichen Beirates grüße ich Sie herzlich! Bleiben Sie gesund, damit wir uns im  nächsten Jahr in Meran wieder persönlich sehen können.

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