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Speichel

Lebenswichtiges Mundwasser

Wer den Kirschstein am weitesten spuckt, braucht genügend Speichel im Mund. Was ein fröhliches Spiel ist, kann für viele Menschen problematisch sein: Der Mund ist trocken, die Zunge klebt am Gaumen und ein Schluck Wasser hilft nur kurz. Nicht minder gravierend ist das Gegenteil: zu viel Speichel. Was tun?
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 18.08.2024  08:00 Uhr

Hypersalivation: zu viel Speichel im Mund

Beim Anblick einer leckeren Speise oder von Genussmitteln oder angeregt vom Duft von Gewürzen läuft einem das Wasser im Mund zusammen: Das ist normal.

Von Hypersalivation spricht man, wenn entweder zu viel Speichel gebildet wird (Tabelle 1) oder dieser bedingt durch eine Schluckstörung nicht ausreichend abfließen kann. Dann läuft er aus dem Mund nach außen oder staut sich im Rachen mit der Gefahr einer Aspiration und lebensgefährlichen Lungenentzündung.

Was kann die Ursache sein? Anatomische Probleme im Mund-Kiefer-Bereich oder der Verlust von mehreren Zähnen führen zu einer Bissfehlstellung: Zähne und Lippen schließen nicht richtig. Dies kann den Schluckvorgang stören, der Speichel tropft aus dem Mund. Intoxikationen (Quecksilber, Pestizide), Infektionen (Tollwut) oder Entzündungen im Mund-Rachen-Raum (Epiglottitis, Stomatitis) oder der Speicheldrüsen triggern die vermehrte Speichelproduktion.

Für Medikamente wie Antipsychotika, Parasympathomimetika, herzwirksame Glykoside, Koffein und Nikotin, Chinin, Theophyllin, Clonazepam, Morphin und Apomorphin ist die Nebenwirkung Hypersalivation beschrieben. Als weitere Ursache erwähnt die S2k-Leitlinie »Hypersalivation« der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde (gültig bis 2023) neurologische Erkrankungen, Morbus Parkinson (Kasten), amyotrophe Lateralsklerose, Epilepsie oder Schlaganfall.

Ist allein die Koordination des Schluckvorgangs gestört, spricht man von einer Sialorrhö. Da die Speichelkontrolle erst ab dem 18. Lebensmonat wirklich ausgereift ist, zeigen Kleinkinder oft einen verstärkten Speichelfluss.

Die genaue Differenzialdiagnose einer Hypersalivation ist für die anschließende Behandlung wichtig. Mittel der Wahl ist ein logopädisches Schlucktraining zur Vermeidung von Aspiration und zur Verbesserung von Ernährungssituation und Lebensqualität. Off Label werden Parasympatholytika wie Atropin oder Scopolamin eingesetzt; zu beachten sind die typischen anticholinergen Nebenwirkungen und Kontraindikationen (Glaukom, Prostatahyperplasie).

Für Kinder ab drei Jahren und Jugendliche mit chronischen neurologischen Erkrankungen und schwerer Sialorrhö stehen Medikamente mit Glycopyrroniumbromid (Rybrila®, Sialanar®) in Deutschland zur Verfügung. Für Erwachsene mit krankhaft gesteigertem Speichelfluss gibt es nur begrenzte Daten aus klinischen Studien. Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Injektion von Botulinumtoxin Typ A, die kieferorthopädische Behandlung bei Zahn- und Kieferfehlstellungen, die operative Entfernung einer Speicheldrüse oder deren Bestrahlung.

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