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Arzneimittel-Therapiesicherheit

»Lassen Sie uns offen über Fehler sprechen«

Fehler passieren, das ist menschlich. Doch man sollte sie nicht unter den Teppich kehren, sondern aus ihnen lernen und Maßnahmen treffen, dass sie nicht noch einmal passieren. Für einen offenen Umgang mit Medikationsfehlern wirbt nun eine Kampagne der »Apotheken Umschau« – und verweist auf die Bedeutung der Apotheke vor Ort als zentrale Säule zur Fehlerprävention.
Daniela Hüttemann
11.07.2024  14:00 Uhr

Apotheken vor Ort als Schutzschild

»Apothekerinnen und Apotheker schützen ihre Patientinnen und Patienten vor Medikationsfehlern – jeden Tag rund um die Uhr, flächendeckend überall in Deutschland. Dieses Schutzschild muss auch in Zukunft gesichert bleiben«, betonte die ABDA-Präsidentin. Jeden Tag würden in den Apotheken vor Ort drei Millionen Menschen beraten. Dazu gehören auch unzählige Rücksprachen mit den verordnenden Ärzten, um eventuelle Probleme zu klären und Fehler zu vermeiden. Das erfordere eine sensible Kommunikation, um den Patienten nicht zu verunsichern und auch, damit sich derjenige, dem der Fehler passiert ist, nicht kompromittiert fühlt.

Mit drei Beispielen recht typischer Medikationsfehler aus dem CIRS-Netzwerk NRW verdeutlichte Overwiening den Journalisten, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Im ersten Fall wurde die betroffene Patienten vor einer Überdosierung durch eine Doppelverordnung wirkstoffgleicher Arzneimittel geschützt, was im Rahmen einer Medikationsanalyse auffiel. Und nicht nur das: »Die Krankenkasse konnte die Ausgaben für das zweite Präparat und die gesundheitlichen Folgekosten einer doppelten Einnahme einsparen«, verdeutlichte Overwiening.

Im zweiten Beispiel, einer Rezeptur für ein herzkrankes Kind, hätte es ohne Plausibilitätsprüfung der Apothekerin aufgrund einer vertauschten Wirkstärke bei HCT und Spironolacton  zu einem niedrigen Kalium-Spiegel und Herz-Rhythmus-Störungen kommen können. Im dritten Fall hatte ein Epilepsie-Patient aufgrund eines Lieferengpasses ein anderes Lacosamid-Präparat als gewohnt erhalten. Die neue Tablette war mit einer »75« geprägt, obwohl sie 150 mg Wirkstoff enthielt. »Der Aufdruck war also irreführend und der Patient nahm zwei Tage lang die doppelte Dosis ein«, erläuterte die Apothekerin. Der Patient berichtete über Nebenwirkungen in der Apotheke und die Apothekerin fand den Fehler. 

»An wen hätte sich der Patient wenden sollen, wenn keine kompetente Apotheke erreichbar gewesen wäre?«, fragte Overwiening und machte in diesem Zusammenhang auf die zerstörerischen Apothekenreform-Pläne des Bundesgesundheitsministeriums aufmerksam. »Unterm Strich steht eine massive Patientengefährdung.«

Für eine erfolgreiche und sichere Arzneimitteltherapie brauche es das Fachwissen von Apothekern – und eine Vertrauensbasis zum Patienten in einem geschützten Raum, um vermeintlich banale Fragen stellen zu können, einen Verdacht zu äußern oder auch zuzugeben, etwas anders als verordnet gemacht zu haben. 

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