Krankenhauspharmazie im digitalen Wandel |
Carolin Lang |
14.04.2022 07:00 Uhr |
Die Krankenhauspharmazie wird immer digitaler, was sich auch im Programm des diesjährigen ADKA-Kongresses widerspiegelt. / Foto: Adobe Stock/WavebreakMediaMicro
»In vielen Krankenhäusern wird bereits in unterschiedlichem Ausmaß elektronisch verordnet. Fast alle Krankenhäuser haben sich aber zumindest auf den Weg gemacht, die elektronische Arzneimittelverordnung in den nächsten Jahren einzuführen«, legt Vorwerk die aktuelle Lage dar. Das sei unerlässlich dafür, später auch einmal patientenindividuelle Arzneimittellogistik, beispielsweise mit einer Unit-Dose-Versorgung oder elektronischen Arzneimittelschränken, zu etablieren. Das im Oktober 2020 in Kraft getretene Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) habe hier bereits für einen »deutlichen Schub nach vorn« gesorgt, führt der Chefapotheker am Klinikum Region Hannover weiter aus.
In puncto E-Rezept-Einführung müssten für die Krankenhäuser allerdings »noch einige Hürden genommen werden.« Der Verordnungsprozess im Krankenhaus werde bislang nur unzureichend berücksichtigt, meint Vorwerk. Welche Erfahrungen Krankenhausapotheken bei der Umstellung bereits gemacht haben und welche Herausforderungen noch auf sie zukommen, wird eines von vielen Themen beim diesjährigen ADKA-Kongress sein, der vom 5. bis 7. Mai 2022 in der Messe Nürnberg stattfindet.
Der Apotheker Dr. Thomas Vorwerk ist Präsident des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). / Foto: Avoxa/ADKA-Kongress
Unter dem Motto »Krankenhausapotheker – innovativ, digital und patientennah« sollen die Rolle und der Mehrwert der Krankenhausapotheker in Zeiten digitaler und zunehmend auch robotisch unterstützter Prozesse im Mittelpunkt des Kongresses stehen. Denn elektronisch unterstützte Verfahren werden »nach und nach alle Bereiche – von Logistik und Herstellung über die Arzneimittelinformation bis hin zur klinischen Pharmazie – der Krankenhausapotheken durchdringen«, betont der ADKA-Präsident.
So hält der Kongress unter anderem Vorträge zu moderner, elektronisch unterstützter Arzneimittellogistik, zur Implementierung der elektronischen Patientenakte (EPA) in den Medikationsprozess oder zum 3-D-Druck von Arzneimitteln in Krankenhäusern bereit.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.