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Klare Indikationen für den Hormonersatz

Lange Zeit hatte die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren einen schlechten Ruf. Zurzeit erlebt sie ein Revival: Insbesondere bioidentischen Hormonen werden zahlreiche Vorteile für die Gesundheit zugeschrieben. Was kann die HRT – und was nicht?
Clara Wildenrath
25.05.2023  11:00 Uhr

Was sind bioidentische Hormone?

Konjugierte equine Estrogene (CEE), wie sie in der WHI und vielen anderen Studien zur Anwendung kamen, enthalten ein Gemisch verschiedener Steroide, die im Urin trächtiger Stuten vorkommen. Sie ähneln zwar zum Teil humanen Hormonen und können in vivo in Estradiol umgewandelt werden, sind aber in ihrer Wirkung nicht identisch. Das synthetisch hergestellte Estradiolvalerat wird nach der gastrointestinalen Resorption zu Estradiol und Valerinsäure gespalten. Ebenfalls zur HRT zugelassen ist das synthetische Steroid Tibolon, das estrogene, progestogene und androgene Wirkungen hat.

Die sogenannten bioidentischen Hormone haben dieselbe chemische Struktur wie die im menschlichen Körper produzierten Botenstoffe. Dadurch passen sie exakt zu den jeweiligen Rezeptoren und entfalten dieselben Wirkungen. Bei der systemischen HRT handelt es sich im Wesentlichen um Estradiol (E2) und Progesteron. Für die vaginale Anwendung steht außerdem bioidentisches Estriol (E3) zur Verfügung.

Ein potenzieller neuer Kandidat für die bioidentische HRT ist Estetrol (E4) – ein Estrogen, das während einer Schwangerschaft in der Leber des Fetus gebildet wird. In klinischen Studien konnte oral eingenommenes Estetrol Hitzewallungen in der Postmenopause reduzieren und den Knochenabbau hemmen. Das Gerinnungssystem scheint Estetrol im Vergleich zu anderen Estrogenen dagegen kaum zu beeinflussen. Anfang 2022 wurden positive Ergebnisse des Phase-III-Studienprogramms berichtet. Die Zulassung von Estetrol zur HRT steht noch aus; als Bestandteil eines kombinierten Kontrazeptivums ist es bereits seit 2021 erhältlich.

In Deutschland wird in der HRT – anders als in den USA– schon seit Jahren vorwiegend das bioidentische 17β-Estradiol (E2) eingesetzt, ist also Standard. Ausgangsstoff für die Herstellung ist Diosgenin aus der Yamswurzel oder Stigmasterin aus Sojabohnen.

Aus den gleichen Grundstoffen lässt sich auch bioidentisches Progesteron synthetisieren. Da dieses eine relativ geringe systemische Bioverfügbarkeit hat, enthält die kombinierte HRT oft eine synthetische Gestagenkomponente wie Norethisteronacetat, Levonorgestrel oder Dienogest. Diese Gestagene unterscheiden sich in ihrer Bioverfügbarkeit und Wirkung auf verschiedene Steroidrezeptoren zum Teil beträchtlich. Nachdem es durch die Mikronisierung der Substanzpartikel gelang, die Resorption von bioidentischem Progesteron zu verbessern, kommt dieses zunehmend auch in der HRT zum Einsatz.

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