Klappt der Versand der Masken-Vouchers rechtzeitig? |
Benjamin Rohrer |
21.12.2020 18:00 Uhr |
Risikopatienten und Senioren sollen ab dem 1. Januar 2020 Bezugsscheine von ihren Krankenversicherungen bekommen, um weitere Schutzmasken aus Apotheken abzuholen. Allerdings ist unklar, ob die Briefe pünktlich ankommen. / Foto: Fotolia/Kzenon
Die Apotheken erleben seit einigen Tagen einen wahren Ansturm. Denn seit vergangener Woche haben rund 27 Millionen Risikopatienten in Deutschland Recht auf jeweils drei Gratis-Schutzmasken aus der Apotheke. Die Apotheker müssen dabei selbst entscheiden, ob die Kunden zu einer Risikogruppe gehören und somit anspruchsberechtigt sind. Laut der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung gilt ab dem 1. Januar die zweite von insgesamt drei Abgabe-Wellen. In zwei Wellen erhalten die Risikopatienten dann von ihrer Krankenversicherung (GKV und PKV) jeweils sechs Bezugsscheine, mit denen sie dann bis April insgesamt zwölf weitere Masken in den Apotheken erhalten sollen.
Bis zum 1. Januar sind es noch knapp zwei Wochen, dazwischen liegen allerdings die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage. Völlig berechtigt ist vor diesem Hintergrund die Frage: Werden die Kassen und PKV-Unternehmen die Bezugsscheine rechtzeitig an die rund 27 Millionen Risikopatienten verschicken? Als einzige Krankenkasse hat sich bislang die AOK Baden-Württemberg (mehr als 4 Millionen Versicherte) zu Wort gemeldet und erklärt, dass sie die Frist einhalten könne. Und auch der GKV-Spitzenverband zeigt sich zuversichtlich. Ein Verbandssprecher erklärte gegenüber der PZ: »Wir gehen davon aus, dass alle gesetzlichen Krankenkassen trotz der extrem knappen Terminvorgaben ihre Versicherten rechtzeitig anschreiben werden.«
Bei einem genaueren Blick wird allerdings klar, wie knapp die Versendung der Bezugsscheine zeitlich bemessen ist. Die AOK Baden-Württemberg hatte in ihrer Mitteilung zu den Bezugsscheinen erst kürzlich mitgeteilt, dass das Bundesgesundheitsministerium die Vouchers »frühestens« am 4. Januar an die Kassen ausliefern werde. Zur Erklärung: Das BMG hat die Bundesdruckerei mit dem Druck der fälschungssicheren Coupons beauftragt. Selbst wenn die Bundesdruckerei pünktlich liefert, müssten die Kassen die Vouchers noch beziehen und ihrerseits in die Briefe an die Versicherten legen und diese abschicken. Ob diese Prozesse um den Jahreswechsel problemlos ablaufen werden, steht noch in den Sternen. Immerhin geht es hier um rund 27 Millionen Briefe, die ausgesendet werden müssen.
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