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Betablocker

Keiner ist wie der andere

Skepsis, Unverständnis und mangelnde Therapietreue sind bei Patienten unter Betablocker-Therapie nicht selten. In der Beratung und vor allem bei einer Medikationsanalyse kann das Apothekenteam über den Nutzen und sachgemäßen Umgang sowie potenzielle Neben- und Wechselwirkungen sprechen.
AutorKontaktKai Girwert
Datum 14.09.2023  11:00 Uhr

Kontraindikationen: Einsatz mit Augenmaß

Die Verordnung im Fallbeispiel enthält neben dem Betablocker das β2-Mimetikum Salbutamol als Bedarfsmedikation. Bei einem Wechselwirkungscheck durch die Apothekensoftware erscheint der dringende Rat zur Vermeidung dieser Wirkstoffkombination. Im Beratungsalltag müssen Apotheker oft zwischen absoluten und relativen Kontraindikationen unterscheiden. Sie müssen die Patienten ausreichend über mögliche Anwendungseinschränkungen aufklären, ohne sie zu verun­sichern, und müssen erkennen, wann der verordnende Arzt informiert werden muss. Die Patientin im Fallbeispiel sollte die Metoprolol-Dosis mit dem Arzt besprechen.

Bei kardialer Vorbelastung, zum Beispiel unbehandelter Herzinsuffizienz, AV-Block 2. und 3. Grades, Bradykardie mit Puls unter 50 Schlägen pro Minute, Sinusknotensyndrom und ausgeprägter Hypotonie (systolisch < 90 mmHg), dürfen Betablocker nicht eingesetzt werden.

Auch Asthma bronchiale wird als absolute Kontraindikation in den Fachinformationen aufgeführt. Unter ob­struktiven Atemwegserkrankungen wie der COPD sollen Betablocker nur unter hinreichender Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden. Zum einen können sie β2-Rezeptoren besetzen und damit der Asthmatherapie ent­gegenwirken, zum anderen können sie durch Acetylcholin-Freisetzung eine Bronchokonstriktion bewirken.

In der Realität werden Betablocker jedoch auch bei diesen Patienten häufig verordnet. Sowohl die Leitlinie der GINA (Global initiative for asthma) wie auch der GOLD (Global initiative for chronic obstructive lung disease) erlauben den maßvollen Einsatz. Eine möglichst geringe Dosis eines kardioselek­tiven Betablockers soll erwogen und die Patienten sollen bei Therapiebeginn beobachtet werden, ob sich ihre Lungenfunktion verschlechtert.

Bei Diabetes-Patienten kann sich die diabetische Stoffwechsellage unter Betablockern verschlechtern. Außerdem besteht die Gefahr, dass eine Hypoglykämie verstärkt und maskiert wird. Einerseits lösen die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin weniger Herzklopfen und Zittern aus, andererseits bremst eine β2-Blockade die Gegenregulationsmechanismen Glykogenolyse und Gluconeogenese. Das Apothekenteam sollte die Patienten daher für Anzeichen einer Hypoglykämie und vor ­allem die Symptome Schwitzen und Hunger­gefühl sensibilisieren.

Wechselwirkungen sind auch in der Selbstmedikation möglich. Ein übermäßiger Gebrauch von nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) kann ebenso wie sympathomimetische Substanzen, zum Beispiel (Pseudo-)Ephedrin oder Etilefrin, die antihypertone Wirkung antagonisieren. Daher sollten Erkältungs- oder Allergiemedikationen bei Patienten unter Betablockern immer hinterfragt werden.

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