Keine Erstattung für Homöopathie |
Professor Karl Lauterbach (SPD) greift den französischen Vorstoß auf und will die Erstattung von Homöopathika auch als freiwillige Kassenleistung abschaffen. / Foto: imago/Jens Jeske
Der SPD-Gesundheitsexperte verweist mit seinem Vorstoß auf Frankreich. Dort hat die oberste Gesundheitsbehörde festgestellt, das Homöopathika wissenschaftlich gesehen nicht ausreichend wirksam seien. Daher sei eine Erstattung nicht gerechtfertigt. »Im Sinne der Vernunft und der Aufklärung sowie des Patientenschutzes ist es auch in Deutschland falsch, dass Kassen aus Marketinggründen Homöopathie bezahlen«, erklärte Lauterbach auf Twitter.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA), der über die Pflichtleistungen der GKV entscheidet, unterstützt Lauterbach. Behandlungsmethoden ohne klaren Beleg für Wirksamkeit und Nutzen sollten »nicht noch dadurch geadelt werden, dass sie von Kassen als Satzungsleistungen bezahlt werden«, sagte der GBA-Vorsitzende Professor Josef Hecken dem »Tagesspiegel«. Kritik an Lauterbachs Vorschlag kommt aus der Union. Deren gesundheitspolitische Sprecherin, Karin Maag, findet es falsch, die freiwilligen Leistungen der Versicherer zu beschränken. »Wir führen keinen Kreuzzug gegen Heilpraktiker und Naturheilverfahren«, sagte sie der Zeitung. Sie halte es für richtig, die Entscheidungsfreiheit der Patienten zu wahren.
Im Sinne der Vernunft und der Aufklärung sowie des Patientenschutzes ist es auch in Deutschland falsch, dass Kassen aus Marketinggründen Homöopathie bezahlen. Es ist eine Abkehr von der Wissenschaft. https://t.co/RLwCSXlype
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 30, 2019
Wir müssen prüfen, ob Homöopathie von Kassen erstattet werden darf. Ich halte es für falsch weil es im Zeitalter der Vernunft und Wissenschaft eine Verbeugung vor Zauberei ist. Außerdem verlassen sich schwerkranke Menschen darauf, oft zum eigenen Schaden https://t.co/2cnvc4MVsZ
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 2, 2019