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Hygiene

Keimfreiheit gibt es nicht

Wo Menschen sind, sind auch Bakterien. Völlige Keimfreiheit lässt sich auch mit intensivster Desinfektion nicht erreichen. Sollten zum Schutz vor Krankheitserregern gezielt harmlose Bakterien angesiedelt werden?
AutorKontaktMichael Brendler
Datum 09.01.2020  09:00 Uhr

Staubbakterien statt Desinfektion

Gilbert geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er versucht, in einer Klinik in San Diego gezielt gesunde Raum-Mikrobiome zu züchten. Er hat sich für seine Studie ein weit verbreitetes Staubbakterium namens Bacillus subtilis ausgesucht, das er nun in Krankenhauszimmern verteilt. »Überall zu finden, völlig harmlos, macht nirgendwo Infektionen«, lautet seine Charakterisierung des Versuchsobjekts. Es soll sich in den Räumen breitmachen und Krankheitserregern Platz und Nahrung streitig machen. Vor sechs Jahren haben Kollegen aus Italien und Belgien bereits in drei Kliniken demonstriert, dass sich die Zahl der gefährlichen Mikroben um bis zu 89 Prozent reduzieren lässt, wenn man Putzmittel verwendet, die Bacillus subtilis und zwei verwandte Keime enthalten (»Plos One«, DOI: 10.1371/journal.pone.0108598).

Die Frage ist nur: Spiegelt sich das auch in den Infektionsraten wider? Genau das will Gilbert nun herausfinden. Zwar weiß man von Frühgeborenen-Intensivstationen, dass sich das Mikrobiom im Raum irgendwann auch im Körper der Babys wiederfindet. Aber das heißt noch lange nicht, dass dasselbe auch für die immunologisch deutlich wehrhafteren Erwachsenen gilt. Vorausgesetzt, die Bakterien werden nicht durch die Hände des Personals oder invasive Instrumente wie Nadeln und Skalpelle übertragen. Dass Hände vor jedem Patientenkontakt desinfiziert gehören und solche Gegenstände nach dem Gebrauch sterilisiert werden müssen, stellen auch Gilbert und Berg nicht infrage.

Ähnliche Überlegungen lassen sich auch für Nahrungsmittel anstellen. Bisher werden zum Beispiel Fertiglebensmittel aufwendig konserviert und sterilisiert. Ist das wirklich die beste Methode, um Infektionen zu verhindern?, fragt sich nicht nur Berg. Zumal die bisherige Vernichtungsstrategie – egal an welcher Stelle – eine weitere Nebenwirkung hat: Sie beraubt das Immunsystem seiner Sparringspartner, mit denen es regelmäßig die eigene Fitness trainiert. Dem mangelnden Kontakt mit zumeist harmlosen Keimen wird inzwischen unter anderem zugeschrieben, dass Asthma und Allergien in den westlichen Gesellschaften immer häufiger auftreten.

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