Kältereize zum Abnehmen einsetzen – was ist zu beachten? |
Spaziergänge mit Weste statt Jacke, kalte Duschen und Kneipp-Kuren können gesunde Kältereize setzen. / Foto: Getty Images/Sam Edwards
Grund dafür ist das sogenannte braune Fettgewebe, erklärt der Münchener Biomediziner Professor Dr. Alexander Bartelt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zugrunde liegt ein Mechanismus, bei dem ohne Bewegung und Muskelaktivität Kalorien in Wärme umgewandelt werden.
Mit 100 bis 150 Gramm habe ein Erwachsener allerdings relativ wenig braunes Fett, und mit dem Alter nehme dessen Aktivität auch noch ab, sagte Bartelt. Es befindet sich dort, wo es schnell das Blut wärmen kann, beispielsweise um größere Blutgefäße herum. Ist es aktiv, schmilzt auch das weiße Fettgewebe ab, das sich beispielsweise in Pölsterchen um die Hüften befindet.
«Wenn man sein braunes Fett bei Laune hält, kann der normale Mensch ungefähr ein Kilo pro Jahr abnehmen», sagte der Professor. Anregen könne man das braune Fett mit einem sogenannten thermogenen Lebensstil, der sich günstig auf den Stoffwechsel auswirke. Dazu baue man Kältereize in den Tag ein, indem man beispielsweise anstelle der dicken Daunenjacke vielleicht nur eine Daunenweste anziehe, so dass Teile des Körpers Kälte fühlen und der Körper den Stoffwechsel und damit das braune Fett aktivieren muss. Auch kalte Duschen und Kneipp-Kuren mit kaltem Wasser tragen dazu bei: «So lange man nicht friert, aber die Kälte spürt, ist das ok», sagte Bartelt.
Eisbaden dagegen sei ein extremer Reiz und sollte höchstens von sehr gesunden Menschen absolviert werden. Übertreiben solle man mit den Kältereizen nicht, das gelte auch bei Bürotätigkeiten. «Wenn man die Heizung ein paar Grad herunterdreht auf 18 oder 19 Grad und so lange sich das kühl anfühlt, aber noch aushaltbar ist, gibt es nichts, was dagegen spricht», sagte Bartelt.