Pharmazeutische Zeitung online
KI in der Pharmazie

Jedes Jahr leistungsfähiger

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine anhaltende Erfolgsgeschichte. Die selbstlernenden Systeme werden auch in pharmazeutischen Fragen immer besser. Aber bewerten, einordnen und beraten können sie nicht. Vor- und Nachteile einer technischen Revolution.
Robert Hübner
Hermann Wätzig
02.03.2025  08:00 Uhr

KI kann nicht urteilen

Allerdings kann die KI Suchergebnisse derzeit nicht angemessen bewerten oder sie in den Kontext mit anderem Wissen setzen. Wird einer KI lediglich einseitiges Datenmaterial bereitgestellt, etwa nur positive Studiendaten zu einer Arzneistoffgruppe ohne Berücksichtigung negativer Studiendaten oder abgebrochener Studien, reproduziert die KI unvermeidlich die gleiche Verzerrung (Bias) wie in den Daten, aus denen sie lernt. Aktuell ist die KI nicht in der Lage, vorliegende Daten kritisch zu analysieren und die Plausibilität ihrer Antwort zu bewerten.

Man könnte sagen, dass es der heutigen KI an »Allgemeinwissen« mangelt, was sie zu einer engen KI (Narrow AI) macht. Sie ist nicht in der Lage festzustellen, ob Eingaben einseitig oder vorurteilsbehaftet sind.

Diese Fähigkeit entwickeln Menschen auch nur, wenn sie über genug Erfahrung und Kompetenz im relevanten Themenbereich verfügen und sich idealerweise mit anderen, ähnlich kompetenten Menschen dazu austauschen können. Dann können sie erkennen, wenn bestimmte Ergebnisse nicht plausibel oder unvollständig sind. Fehlt es an Allgemeinbildung oder Grundwissen, kann auch ein Erwachsener leicht durch selektives Aufsuchen einseitiger Informationen von völlig realitätsfremden Ansichten überzeugt werden – wie von der Annahme, dass die Erde eine Scheibe sei.

Große Hoffnungen richten sich derzeit auf die Entwicklung von KI, die dieses Fehlen von Allgemeinwissen überwindet. Damit würde sie den Sprung zu einer allgemein kompetenten KI (Artificial General Intelligence, AGI) schaffen.

Können Metamodelle sich selbst verbessern?

Nach der sogenannten »Platonic Representation Hypothesis« wird ein KI-Modell mit steigender Größe irgendwann in der Lage sein, selbst die Realität zu modellieren (DOI: 10.48550/arXiv.2405.07987). Sie könnte dann sogenannte Metamodelle, also Modelle über Modelle, erstellen.

Solch ein Metamodell könnte zum Beispiel ein Modell für menschliche Verhaltensweisen entwickeln, abgeleitet aus eigenen und gelesenen Chatverläufen, Romanen und anderen Quellen. Dieses Modell könnte irgendwann das Verhalten von Menschen vorhersagen. Falls die Vorhersagen nicht vollständig zutreffen, würde das Modell kontinuierlich lernen und sich verbessern, um neue präzisere Vorhersagen zu treffen. Auf diese Weise werden die Vorhersagen schrittweise genauer.

Dies wäre für die KI eine Möglichkeit, die Qualität ihrer eigenen Antworten zu bewerten. Sie könnte sich durch rekursive Selbstverbesserung (Recursive Self Improvement, RSI) selbstständig zu einem besseren Modell mit neuartigen Kompetenzen machen. Durch Metamodelle über die Welt, die wieder verworfen und verbessert werden können, ergäbe sich eine wirklich eigenständig lernende KI.

OpenAI, Google und Facebook haben ihre Investoren davon überzeugt, dass sie schrittweise in diese Richtung gelangen können. Es ist allerdings unklar, wie lange es dauert, bis dies eintrifft: Jahre oder Jahrzehnte?

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa