Jeder zweite sorgt sich vor zweiter Welle |
Laut einer Umfrage von Infratest dimap sorgt sich fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung wegen einer möglichen zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie. / Foto: Adobe Stock/Moish Sudio
Bei rund 13 Prozent der Befragten ist die Sorge demnach sehr groß, bei etwa 37 Prozent groß. Die andere Hälfte der Bevölkerung sieht der Zukunft dagegen entspannter entgegen. Bei rund 32 Prozent ist die Sorge weniger groß, 17 Prozent beschreiben sie als klein, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag mitteilte.
Der Umfrage zufolge haben viele Deutsche im Alltag auch Verhaltensweisen übernommen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen. Neun von zehn Befragten (89 Prozent) gaben an, sich häufiger die Hände zu waschen. Ähnlich viele Menschen (88 Prozent) erklärten, deutlichen Abstand zu anderen einzuhalten. 85 Prozent sagten, sie würden Menschenansammlungen meiden. Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) treffen nach eigenen Angaben nur noch eingeschränkt Freunde und Verwandte.
Bei der Bewertung der Lockerungen der Distanzierungsmaßnahmen gibt es zwei Lager. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Befragung des Covid-19 Snapshot Monitoring (COSMO), ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Erfurt, dem Robert-Koch-Institut und weiteren Institutionen. Demnach finden 23 Prozent der fast 1000 Befragten die Lockerungen (eher) übertrieben, während 18 Prozent die Maßnahmen für übertrieben halten. Der Anteil der zu dieser Frage Unentschiedenen war mit 50 Prozent recht groß.
Beim Vergleich dieser Gruppen falle auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind, und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ein ähnliches psychologisches Profil hinsichtlich Risikowahrnehmung und Schutzverhalten aufweisen, heißt es in dem Bericht. Wer jedoch denkt, dass die Maßnahmen übertrieben sind, unterscheide sich systematisch von diesen beiden Gruppen: Dieses Fünftel der Befragten ist schlechter über Schutzmaßnahmen informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko, nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr und hängt eher Verschwörungstheorien an. Zudem habe diese Gruppe auch vermehrt Existenzängste.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.