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Umfrage

Jeder zweite sorgt sich vor zweiter Welle

Jeder zweite Deutsche hat große oder sehr große Sorgen vor einem deutlichen Wiederanstieg der Coronavirus-Infektionen in den kommenden Wochen. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervor.
dpa
03.07.2020  12:00 Uhr

Bei rund 13 Prozent der Befragten ist die Sorge demnach sehr groß, bei etwa 37 Prozent groß. Die andere Hälfte der Bevölkerung sieht der Zukunft dagegen entspannter entgegen. Bei rund 32 Prozent ist die Sorge weniger groß, 17 Prozent beschreiben sie als klein, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag mitteilte.

Der Umfrage zufolge haben viele Deutsche im Alltag auch Verhaltensweisen übernommen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen. Neun von zehn Befragten (89 Prozent) gaben an, sich häufiger die Hände zu waschen. Ähnlich viele Menschen (88 Prozent) erklärten, deutlichen Abstand zu anderen einzuhalten. 85 Prozent sagten, sie würden Menschenansammlungen meiden. Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) treffen nach eigenen Angaben nur noch eingeschränkt Freunde und Verwandte.

Bei der Bewertung der Lockerungen der Distanzierungsmaßnahmen gibt es zwei Lager. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Befragung des Covid-19 Snapshot Monitoring (COSMO), ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Erfurt, dem Robert-Koch-Institut und weiteren Institutionen. Demnach finden 23 Prozent der fast 1000 Befragten die Lockerungen (eher) übertrieben, während 18 Prozent die Maßnahmen für übertrieben halten. Der Anteil der zu dieser Frage Unentschiedenen war mit 50 Prozent recht groß.

Beim Vergleich dieser Gruppen falle auf, dass die große Gruppe derer, die indifferent sind, und die, denen die Lockerungen zu schnell gehen, ein ähnliches psychologisches Profil hinsichtlich Risikowahrnehmung und Schutzverhalten aufweisen, heißt es in dem Bericht. Wer jedoch denkt, dass die Maßnahmen übertrieben sind, unterscheide sich systematisch von diesen beiden Gruppen: Dieses Fünftel der Befragten ist schlechter über Schutzmaßnahmen informiert, vertraut den Behörden weniger, fühlt ein geringeres Risiko, nimmt den Ausbruch als einen Medien-Hype wahr und hängt eher Verschwörungstheorien an. Zudem habe diese Gruppe auch vermehrt Existenzängste.

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