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Bayern

Initiative für weniger Sedativa in Heimen

Weniger sedierende Psychopharmaka für Demenzkranke in Heimen: Das fordert Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und startet dafür das DECIDE-Projekt.
Brigitte M. Gensthaler
12.10.2020  14:30 Uhr

»Bei 40 Prozent der Heimbewohner mit Demenz werden sedierende Psychopharmaka verordnet«, konstatiert  Ministerin Huml in einer Pressemeldung des Bayerischen Gesundheitsministeriums. »Mir ist bewusst, dass sedierende Medikamente bei einer Reihe von Erkrankungen notwendig sind, um die Beschwerden von Patienten zu lindern. Allerdings wollen wir für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Sedativa werben.« Angesichts zahlreicher Nebenwirkungen müssten diese Substanzen besonders zurückhaltend eingesetzt werden.

Benzodiazepine und Z-Substanzen haben häufig unerwünschte Wirkungen wie Tagesmüdigkeit und Schläfrigkeit und beeinträchtigen Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen. Das erhöht das Sturzrisiko deutlich. Auch Verwirrtheit, Depression und Schwindelgefühl treten häufig auf. Zudem können die Hypnotika delirogen wirken. Demenzkranke Menschen sind besonders vulnerabel. Zur Erinnerung: Benzodiazepine und Z-Substanzen gehören zu den »potenziell inadäquaten Medikamenten« (PIM) für Ältere und geriatrische Patienten. Nicht-medikamentöse Alternativen zu Psychopharmaka werden selten gesucht und erprobt, obwohl sie hilfreich sein können, wie kürzlich in einer Masterarbeit gezeigt wurde.

Die Staatsregierung fördert die Studie mit dem Titel »Reduktion sedierender Psychopharmaka bei Heimbewohnern und Mietern in ambulant betreuten Wohngemeinschaften mit fortgeschrittener Demenz« (DECIDE-Projekt) mit rund 260.000 Euro. Das Projekt führe Professor Dr. Janine Diehl-Schmid in Kooperation mit Monika Trojan, beide vom Klinikum rechts der Isar, durch, erklärte eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums auf Anfrage der PZ. Diehl-Schmid ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und leitet das Zentrum für Kognitive Störungen, das sich auf die Früh- und Differenzialdiagnostik von Menschen mit Hirnleistungsstörungen spezialisiert hat. Trojan ist als Fachapothekerin für klinische Pharmazie in der Klinikapotheke tätig.

Im DECIDE-Projekt sind Fortbildungen und Infoveranstaltungen sowie eine Website mit umfangreichen Informationen geplant. Zudem soll in 60 bayerischen Heimen und ambulanten Wohngemeinschaften eine Arzneimittelüberprüfung bei allen demenzkranken Bewohnern stattfinden. Hierbei werden mögliche Wechselwirkungen analysiert und individuelle Optimierungsempfehlungen für den behandelnden Arzt gegeben. Das Ergebnis der Arzneimittelüberprüfung wird aus neurologisch-psychiatrischer und pharmazeutischer Sicht kommentiert und den Einrichtungsleitungen zur Verfügung gestellt.

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