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Brandbrief

Infectopharm erhöht Preise und warnt Lauterbach

Einziger Anbieter bei Cefadroxil und Cefixim

Infectopharm weist auch darauf hin, wie angespannt der gesamte Markt inzwischen ist. Bei Cefadroxil und Cefixim sei man inzwischen der einzige Saft-Anbieter in Deutschland – alle anderen Generikahersteller hätten ihre Produkte zurückgezogen, weil beide Wirkstoffe als Saft gemeinsam mit Tabletten für Erwachsene in Festbetragsgruppen geregelt sind. »Die wesentlich niedrigeren Absatzmengen und die deutlich höheren Produktionskosten für eine Kinderdarreichungsform werden im Festbetrag nicht berücksichtigt und machen den Vertrieb dieser dringend notwendigen Kinderarzneimittel unwirtschaftlich.«

Auch bei Amoxicillin- und Penicillin-Säften sei die Situation schwierig. Hier sei die Mehrzahl der Anbieter auf unbestimmte Zeit nicht mehr lieferfähig. Infectopharm könne noch sporadisch einspringen – aber es sei absehbar, dass es zu weiteren erheblichen Engpässen komme. »Jahrelang wurde vor diesem Szenario gewarnt, es hätte vermieden werden können«, schreibt das Unternehmen an Lauterbach.

In einer Mitteilung des Unternehmens zum Brief an den Minister heißt es erklärend: »InfectoPharm möchte seine Antibiotika-Säfte für Kinder aus Überzeugung und Verantwortung heraus weiter auf dem Markt halten. Das mittelständische Unternehmen wird auch Ausfälle anderer Produzenten in diesem Bereich nach Kräften auffangen. Antiinfektiva für Kinder bilden den Kristallisationskeim und Kompetenzschwerpunkt des hessischen Familienunternehmens.«

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Hinweis der Redaktion: Wir haben den Artikel nachträglich mit Informationen über die genauen Beträge der Preiserhöhung aktualisiert.

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