Individuelle Sporttipps für Krebspatienten |
Daniela Hüttemann |
11.04.2025 07:00 Uhr |
Für alle Krebspatienten sei es wichtig, Kraft und Ausdauer zu trainieren, mit individuellen Trainingsplan, erstellt durch eine Fachkraft. Im besten Fall haben Krebspatienten ein OTT-Zentrum in ihrer Nähe, wo unter Aufsicht trainiert wird (hier gibt es eine Online-Suche). Alternativ kann Physiotherapie eine Option sein, wenn die Therapeuten entsprechend ausgebildet sind. »Nach der Therapie kann man sich auch einer Krebsnachsorge-Sportgruppe anschließen«, empfahl Handmann. Bleibt nur das Fitnessstudio, sollte man sich ein gesundheitsorientiertes und nicht unbedingt das nächstgelegene oder billigste aussuchen. Empfehlenswert seien zudem digitale Gesundheitsanwendungen speziell für Onkologie-Patienten wie Pink und Untire bei Brustkrebs.
Ebenso sollte man beim Yoga auf eine fundierte Ausbildung der Lehrperson achten, denn der Begriff »Yogalehrer« ist nicht geschützt und kann auf wenigen Stunden Ausbildung basieren. Grundsätzlich sei die positive Wirkung von Yoga bei Krebs relativ gut belegt, gerade für das Hatha- (ebenfalls kein geschützter Begriff) und Iyengar-Yoga.
Explizit empfohlen werden Krebspatienten auch MBSR-Kurse (Mindfulness based Stress Reduction), die Atem-, Entspannungs- und leichte Bewegungsübungen und Meditation vereint und wissenschaftlich gut untersucht ist.
Nach Operationen sollte man sich ausreichend schonen, bevor man wieder in Bewegung kommt. Bei einem niedrigen Hämoglobin-Wert von unter 8 g/dl und Schwindel sollte man besser nicht trainieren, empfahl Handmann, und bei niedrigen Thrombozytenzahlen von 10.000 bis 20.000 pro Liter besser auf Krafttraining verzichten.
Letztlich gilt auch bei Krebspatienten genau wie für alle Menschen: realistische Ziele setzen, dafür aber konsequent dranbleiben und auf seinen Körper hören. 2026 soll übrigens die erste S3-Leitlinie »Bewegungstherapie bei onkologischen Erkrankungen« erscheinen.