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Rückenschmerzen

In Bewegung kommen

Bei mehr als 90 Prozent aller Rückenschmerzpatienten lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Medikamente können die Beschwerden kurzfristig lindern. Auf lange Sicht hilft aber vor allem eines: körperliche Aktivität.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 07.08.2022  08:00 Uhr

Analgetika: so kurz wie möglich

Schmerzmittel können den Betroffenen besonders in der Akutphase helfen, ihre üblichen Aktivitäten möglichst schnell wieder aufzunehmen. Fast jeder zweite Rückenschmerzpatient erhält vom Arzt eine entsprechende Verordnung. In der Selbstmedikation spielen Analgetika ebenfalls eine große Rolle. »Wichtiger als die Substanz ist dabei der Grundsatz: so kurz wie möglich und so niedrig dosiert wie möglich«, betont Schmerzspezialistin Bingel. Das kommt auch in der NVL zum Ausdruck.

Sowohl im Rx- als auch im OTC-Bereich stellen NSAR (nicht steroidale Antiphlogistika) die bedeutendste Substanzgruppe dar. »Als Akutmedikamente sind sie wegen der antiinflammatorischen Komponente sehr hilfreich«, meint Bingel. »Nach ein paar Wochen richten sie aber häufig mehr Schaden als Nutzen an.«

Zugelassen für leichte bis mäßig starke (Rücken-)Schmerzen sind in Deutschland Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen in den rezeptfrei erhältlichen Dosierungen. Die NVL-Autoren empfehlen, eine Tagesdosis von 1,2 g Ibuprofen, 100 mg Diclofenac oder 750 mg Naproxen nicht zu überschreiten. Zu beachten ist das Risiko gastrointestinaler und kardiovaskulärer Nebenwirkungen sowie das Interaktionspotenzial beispielsweise mit Paracetamol und Acetylsalicylsäure. Bei Bedarf kann ein prophylaktisch eingenommener Protonenpumpenhemmer, zum Beispiel Pantoprazol, das Risiko von Magenbeschwerden und oberen gastrointestinalen Blutungen senken.

Wenn NSAR kontraindiziert sind oder nicht vertragen werden, kann der Arzt im Off-Label-Use COX-2-Hemmer (Coxibe) verschreiben. Auch hier empfiehlt die Leitlinie die niedrigst mögliche Dosierung für die kürzest mögliche Zeit. Gleiches gilt für Metamizol, das für Patienten mit nephrologischen, gastrointestinalen oder kardialen Risikofaktoren ebenfalls eine Alternative zu NSAR darstellt. Hier sollte das Apothekenteam an eine mögliche Interaktion mit Acetylsalicylsäure denken, die zu einer Abnahme der Plättchenaggregation führen kann. Patienten, die ASS zur Kardioprotektion einnehmen, sollten sicherheitshalber einen zeitlichen Abstand von drei Stunden einhalten.

Explizit abgeraten wird in der NVL von Paracetamol, da aktuelle Studien im Vergleich zu Placebo keine bessere Wirksamkeit bei unspezifischen Rückenschmerzen fanden.

Wenn NSAR und andere schmerzlindernde Therapien keine ausreichende Wirkung zeigen, kommen für eine Behandlungsdauer von bis zu drei Monaten auch Opioid-Analgetika infrage. Ihre Effektstärke wird nach Bingels Erfahrung allerdings oft überschätzt. Für die Langzeitbehandlung bei chronischen Kreuzschmerzen liegen kaum belastbare Studiendaten vor; bei etwa einem Viertel der Patienten scheint die Behandlung aber auch längerfristig wirksam zu sein. Bevorzugt werden sollten orale Präparate mit retardierter Galenik. Transdermale Systeme sollten nicht eingesetzt werden.

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