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Rückenschmerzen

In Bewegung kommen

Bei mehr als 90 Prozent aller Rückenschmerzpatienten lässt sich keine eindeutige Ursache feststellen. Medikamente können die Beschwerden kurzfristig lindern. Auf lange Sicht hilft aber vor allem eines: körperliche Aktivität.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 07.08.2022  08:00 Uhr

Überdiagnostik verschlechtert Prognose

Restriktiver betrachtet dagegen die Nationale Versorgungsleitlinie »Nicht-spezifischer Kreuzschmerz« den Einsatz der bildgebenden Diagnostik bei Erwachsenen. Sie rät ausdrücklich davon ab, sofern sich durch Anamnese und körperliche Untersuchung keine relevanten Hinweise auf gefährliche Verläufe oder andere ernst zu nehmende Pathologien ergeben. Die NVL von 2017 ist zwar formal nicht mehr gültig, der aktuelle Forschungsstand lässt laut Bingel aber keine wesentlichen Änderungen bei der Neuauflage erwarten.

Expertenkonsens und Versorgungsrealität klaffen hier weit auseinander, klagt die Neurologin: »In Deutschland wird viel zu viel Bildgebung gemacht.«

Röntgenuntersuchungen und MRT ohne klare Indikation verursachen nicht nur unnötige Kosten, sondern tragen durch einen Nocebo-Effekt nachweislich zu einem schlechteren Krankheitsverlauf bei. »Bei 80 Prozent aller Patienten über 40 Jahren findet man Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle oder andere Auffälligkeiten, die aber meist überhaupt nicht in Zusammenhang mit den Symptomen stehen.« Die Befunde lösten bei vielen Patienten Angst und Verunsicherung aus, obwohl die dokumentierten Veränderungen häufig altersgerecht und kein Anlass zur Besorgnis sind.

Akut, subakut und chronisch

Früher gingen Wissenschaftler davon aus, dass akute unspezifische Kreuzschmerzen selbstbegrenzend sind und 90 Prozent der Betroffenen innerhalb von sechs Wochen genesen. Während der typische Hexenschuss (Lumbago) in der Regel tatsächlich nach ein paar Tagen wieder verschwunden ist, scheint das nicht generell für Rückenschmerzen zu gelten. Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2013 belegt, dass nur ein Drittel der Patienten drei Monate nach einer akuten Schmerzepisode wieder schmerzfrei ist. Der überwiegende Rest klagt selbst nach einem Jahr noch über Beschwerden.

Alles, was länger als zwölf Wochen anhält, bezeichnen Mediziner als chronischen Rückenschmerz. Bei neu auftretenden Schmerzen von bis zu sechs Wochen Dauer ist von akuten Beschwerden die Rede. Subakut sind definitionsgemäß Schmerzen, die seit mehr als sechs, aber weniger als zwölf Wochen bestehen.

Experten sind sich heute weitgehend einig, dass unspezifische Rückenschmerzen multifaktoriell bedingt sind (Grafik). Nach dem biopsychosozialen Modell tragen biologische Faktoren wie eine schwache Rumpfmuskulatur ebenso dazu bei wie psychische und soziale Einflussgrößen. Geringe Lebenszufriedenheit, niedriges Selbstwertgefühl, Ängstlichkeit und Depressivität fördern unspezifische Kreuzschmerzen sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen. Bei länger anhaltenden Schmerzen bildet sich zudem durch Veränderungen der Signalverarbeitung im Nervensystem ein Schmerzgedächtnis, das oft eine größere Rolle spielt als der eigentliche Schmerzauslöser im Gewebe.

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