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Intramuskuläre Injektion

Impfung nicht zu hoch am Oberarm geben

Wird für die intramuskuläre Gabe der Covid-19-Schutzimpfung der ideale Injektionsort gewählt, lassen sich Schulterschmerzen im Anschluss möglicherweise vermeiden. Zwei Ärzte erklären, worauf zu achten ist.
Annette Rößler
10.03.2021  16:30 Uhr

In einem Brief an das Fachjournal »The Lancet« weisen Ron H. Behrens von der London School of Hygiene & Tropical Medicine und Vipul Patel vom South West London Elective Orthopaedic Centre darauf hin, wie wichtig die richtige Platzierung der intramuskulären Injektion ist, um bei einer Impfung eine möglichst gute Verträglichkeit zu erzielen. Häufig werde die Injektionsnadel nämlich zu hoch am Oberarm angesetzt, wobei bestimmte anatomische Strukturen verletzt werden könnten. Hieraus könnten Schulterschmerzen resultieren, die mit der richtigen Injektionstechnik vermeidbar wären.

Für die Covid-19-Schutzimpfung laute die Empfehlung, den Impfstoff in den Deltamuskel (Musculus deltoideus) zu applizieren. Hierbei könnten prinzipiell ein Gefäß (die Arteria circumflexa humeri posterior), ein Nerv (der Nervus axillaris) oder ein Schleimbeutel (die Bursa subacromialis) getroffen werden. Um dies zu vermeiden, sei eine Einstichstelle optimal, die zwischen 7 und 13 cm unterhalb des Schulterdachs (Akromion) gelegen sei. Letzteres ist ein Knochenvorsprung, der den höchsten Punkt des Schulterblatts bildet. Die Einstichstelle sollte etwa in der Mitte zwischen dem Akromion und dem unteren Ansatzpunkt des Deltamuskels am Oberarmknochen gelegen sein.

Das Verletzungsrisiko lasse sich weiter senken, indem der Impfling seine Hand auf die Hüfte derselben Körperseite stütze, den Impfarm also in einem Winkel von etwa 60° abspreize. Die Impfung solle dann mit einer 25-mm-Nadel und in einem Winkel von 90° erfolgen.

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