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Covid-19-Impfstoff

Impfmüdigkeit sorgt für Einbruch der Bestellzahlen

Der Covid-19-Impfstoff war einst selten und begehrt, doch bundesweit macht sich die Impfmüdigkeit breit. Inzwischen liegt das Angebot weit über der Nachfrage. Das macht auch ein Blick in die Bestellungen von Arztpraxen und Impfzentren klar.
Stephanie Schersch
17.08.2021  09:00 Uhr

Mehr Impfstoff als abgefragt wird – noch vor wenigen Wochen konnte man davon hierzulande nur träumen. Inzwischen allerdings kommen deutlich größere Mengen Covid-19-Impfstoffe in den Markt, zugleich sinkt die Nachfrage nach dem Vakzin. Händeringend versucht die Bundesregierung, mehr Bürger für eine Impfung zu gewinnen. Denn noch ist die Impfquote zu niedrig, um das Virus am Ende tatsächlich zu bezwingen.

Wie sehr die Impfbereitschaft nachlässt, belegen nun auch die Lieferzahlen, die das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) regelmäßig herausgibt. In einer Liste fasst man dort die Impfstofflieferungen an die Bundesländer zusammen. Die lagen über Wochen auf einem immer gleichbleibenden Niveau. Rund 2,25 Millionen Dosen mussten es wöchentlich mindestens sein, das hatten Bund und Länder so festgelegt. Die Verteilung auf die einzelnen Regionen erfolgte nach einem festen Schlüssel und anhand der Bevölkerungszahlen.

Automatische Zuteilung lag oft daneben

Seit Montag allerdings bestellen die Länder Impfstoffe nur noch nach Bedarf, nachdem zuletzt einfach zu häufig Vakzine liegengeblieben waren. Für diese Kalenderwoche (KW) haben alle Bundesländer zusammen nach BMG-Angaben gerade einmal 537.000 Dosen bestellt, um die in den Zentren gebuchten Termine zu bedienen. Für KW 34 (23.09. bis 29.09.) kommen Stand jetzt sogar nur 428.000 Dosen zusammen. Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr die automatische Zuteilung der Impfstoffe zuletzt danebenlag. Fast alle Bundesländer hatten sogar angekündigt, Vakzine zurückgeben zu wollen. Rund 2,7 Millionen Dosen sollen nun wieder an den Bund fließen, der die Vakzine spenden soll.

Auch Arztpraxen und Apotheken bekommen die sinkende Nachfrage nach Covid-19-Impfstoffen deutlich zu spüren. In der laufenden Woche fließen rund 847.000 Dosen in die Praxen, wie eine weitere BMG-Auflistung zeigt. Für KW 34 wurden nach den vorläufigen Zahlen sogar nur 657.000 Einheiten geordert. Noch im Juni hatten die niedergelassenen Mediziner meist mehr als 3 Millionen Dosen pro Woche angefordert, um auf die große Nachfrage in den Praxen zu reagieren. Oft waren die Bestellungen gedeckelt und nicht selten kürzte der Großhandel Aufträge ein, um die Vakzine fair auf die Regionen zu verteilen.

Großhandel muss nicht mehr kürzen

Im Juli allerdings entspannte sich die Situation. In vielen Regionen ließ der Andrang spürbar nach, zudem muss der Großhandel seit Mitte Juli keinen bevölkerungsbezogenen Verteilschlüssel mehr erfüllen. Beliefert wird nun einzig und allein nach Bedarf. Der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) zeigte sich gegenüber der PZ zufrieden mit dem neuen System. Aufträge kürzen musste seit der Umstellung nach Phagro-Angaben keines der Mitgliedsunternehmen mehr – im Gegenteil. So könnten die Großhandlungen inzwischen »alle Covid-19-Impfstoffbestellungen von Apotheken vollumfänglich bedienen«.

An einer Stelle immerhin gibt es derweil einen sprunghaften Anstieg bei den Bestellungen. So erhalten die Betriebsärzte nach den vorläufigen BMG-Zahlen für die laufende Woche knapp 63.000 Dosen des Biontech-Vakzins Comirnaty®. Für KW 34 haben die Mediziner mit 132.000 Dosen auf einen Schlag gleich doppelt so viel bestellt. Das allerdings dürfte auf das Ende der Urlaubssaison in vielen Regionen zurückzuführen sein. Damit nehmen offenbar die Impfprogramme in den Betrieben wieder ein Stück weit an Fahrt auf. /

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