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Forschungsprojekt

Holzstandgefäße und ihre Bemalung

Das Deutsche Apothekenmuseum besitzt mehr als 800 Holzstandgefäße; viele sind bemalt. Nach deren restauratorischer Überarbeitung wurde ein Projekt gestartet, diesen Gefäßtypus wissenschaftlich aufzuarbeiten. Ein Einblick in museale Detektivarbeit.
Claudia Sachße
28.12.2023  09:00 Uhr

Fünf Schichten in Eichstätt

Ein Beispiel für multiple Fassungen sind Gefäße aus der 1727 gegründeten Hof-Apotheke Eichstätt (Biechele 1978). Zwei Stücke dieser Serie sind in Heidelberg, drei Gefäße befinden sich im Deutschen Museum in München – je mit zwei unterschiedlichen Typen.

Farbausbrüche an allen Gefäßen zeigen deutliche Spuren darunterliegender Fassungen (Abbildung 2A und B). Die Freilegung der Rückseite des größeren Gefäßes ergab fünf Farbschichten. Auf eine hellrot-orangene Schicht (Mennige) mit einem schrägen Schriftband, wie es in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts typisch wird, folgen zwei Schichten in ähnlichem Blauton sowie eine vierte, dunkelblaue Fassung mit Tupfenvergoldung und nochmals schrägem Schriftband – je ausgeführt mit Berliner Blau und Bleiweiß. Eine überlagernde Öllasur ist stellenweise verbräunt. Abschließend folgte die jüngste schwarze Übermalung im späteren 19. Jahrhundert. Der Gefäßinhalt blieb identisch.

Das kleinere Gefäß ergab nach vergleichbarer Rot-/Blau-Schichtung eine abschließende Bemalung mit rotem Eisenoxid sowie eine Vergoldung und spätere Lüsterverzierung von Deckel- und Bodenrand.

Spitzen-Quellenlage in Salzburg

Von einer Serie reich verzierter barocker Gefäße aus der Hof-Apotheke Salzburg (Gaertner 1991) befinden sich sechs in Heidelberg, vier im Pharmaziemuseum Basel sowie drei im Salzburg-Museum. Mehr als 40 Stücke zieren immer noch die Hof-Apotheke mit der barocken, inzwischen übermalten Einrichtung.

Fast alle Objekte sind in schlechtem Zustand. Die Restaurierung der Heidelberger Gefäße ergab jedoch eine prunkvolle rosafarbene Bemalung, wie sie auch die Offizin aufwies, ausgeführt mit Mennige, Zinnober und Bleiweiß sowie mit vergoldeter Rocaille-Kartusche (Abbildung siehe Titelbild, Inv.-Nr. II G 400). Die Holzdosen dieser Serie lassen sich exakt auf das Jahr 1776 datieren. Für die damalige Neueinrichtung der Offizin 1776 bis 1778 sind Rechnungsunterlagen des Salzburger Hofmalers Franz Nikolaus Streicher (1736 bis 1811) im Stadtarchiv Salzburg erhalten, der auch den ausführenden Salzburger Kunstdrechsler Joseph Steinberger (1751 bis 1821) nennt.

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