Pharmazeutische Zeitung online
Leitliniengerechte Therapie

Heilmittel gegen Husten

Welches Präparat eignet sich bei welcher Art von Husten? Eine Frage, die sich Apotheker und PTA jetzt in der Erkältungssaison mehrmals täglich stellen dürften. Eine Orientierungshilfe für eine zielgerichtete Therapie gibt die aktuelle S2k-Husten-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie.
Elke Wolf
29.10.2020  17:00 Uhr

Zeitlich versetzte Gabe

Die Leitlinie empfiehlt auch erstmals die zeitversetzte Gabe von Expektoranzien und Antitussiva, vor allem wenn die Nachtruhe gestört ist. »So kann tagsüber bei produktivem Husten das Expektorans gegeben werden und abends vor dem Schlafengehen ein Hustenstiller.« Denn auch ein produktiver Husten kann die Nachtruhe empfindlich stören. Notwendiges Abhusten bleibt trotz Antitussivum erhalten.

Diesen Anwendungshinweis hält Zeeh für praxisrelevant und einen guten Tipp für die Beratung in der Apotheke. Hintergrund: In der Tat könnte durch eine kombinierte Anwendung von Antitussivum und Expektorans aufgrund eines eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen. Die gleichzeitige Gabe erscheint kontraproduktiv, gemäß der Theorie, dass nicht das gefördert werden kann, was gleichzeitig gehemmt werden soll. Dieses Problem löst sich durch die zeitlich versetzte Gabe der beiden Arzneistoffgruppen.

Der viel zitierte Sekretstau, der Antitussiva mitunter zur Last gelegt wird, existiert vermutlich nur in der Theorie, erklärte Zeeh. Die Gefahr, dass sich durch Antitussiva Schleim in den Luftwegen ansammelt, ist nur bei solchen Krankheiten relevant, bei denen reichlich Sputum produziert wird, also bei Mukoviszidose oder Bronchiektasen. Bei Husten, der auf einen grippalen Infekt zurückgeht, hält sich die zusätzliche Produktion zähen Schleims in Grenzen.

Wissen, was wirkt

Laut Leitlinie verfügen nur Ambroxol, Dextromethorphan und mehrere Phytotherapeutika über »akzeptable randomisierte kontrollierte Studien, die eine Verkürzung der Dauer und/oder die Senkung der Intensität des Hustens bei der akuten Bronchitis belegen«. Unter den chemisch-synthetischen »protussiv/expektorationsfördernden« Wirkstoffen wurde nur Ambroxol (wie Mucosolvan®) aufgrund der Neubewertung von Studiendaten in die Empfehlung bei akutem Erkältungshusten aufgenommen. Nicht so N-Acetylcystein. Es ist zwar der in Deutschland meist eingesetzte Arzneistoff gegen Husten, hat aber eine mangelhafte Studienlage.

Ambroxol setzt im Rahmen der symptomatischen Therapie bronchopulmonaler Erkrankungen an verschiedenen Stellen an. So vermindert es etwa die Viskosität des Schleims und erleichtert dessen Abtransport, verbessert die mukoziliäre Clearance und fördert im Vergleich zu Placebo die schnellere Linderung der Symptome bei akuter Bronchitis. Ein aktuelles Review, das die Daten von rund 1300 Kindern mit akuten Atemwegsinfekten, aber auch chronischen Erkrankungen wie Bronchialasthma analysiert, bestätigt den schnelleren Heilungsverlauf. Darüber hinaus hat Ambroxol lokalanästhetische und somit lokal schmerzlindernde sowie antiinflammatorische Eigenschaften und kann zudem die Konzentration von einigen Antibiotika im Bronchialschleim und Lungengewebe erhöhen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa