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Kinderkrankheiten

Harmloser Infekt oder Wolf im Schafspelz?

Bakterielle und virale Infektionen bei Babys und Kleinkindern werden oft als »Kinderkrankheiten« verharmlost. Doch Masern, Mumps, Windpocken oder Pertussis können schwer verlaufen und Folgeschäden auslösen. Was sollten Apotheker über Therapie und vor allem Prävention wissen?
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 18.03.2021  11:00 Uhr

Keuchhusten oder Pseudokrupp?

Keuchhusten wird durch Bordetella pertussis verursacht, ein Bakterium, das eine Vielzahl von Toxinen bildet. Säuglinge sind besonders gefährdet. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion, die Inkubationszeit beträgt neun bis zehn Tage. Bei nicht geimpften Personen verläuft die Erkrankung in drei Stadien:

  • Stadium catarrhale (Dauer eine bis zwei Wochen) mit Erkältungssymptomen und leichtem Fieber;
  • Stadium convulsivum (vier bis sechs Wochen) mit typischen, meist nächtlichen Stakkato-ähnlichen Hustenanfällen und anschließendem Keuchen (inspiratorisches Ziehen), Erbrechen und leichtem Fieber;
  • Stadium decrementi (sechs bis zehn Wochen) mit langsamem Abklingen der Hustenanfälle.

Säuglinge und ältere Menschen haben das höchste Risiko für schwere Komplikationen wie Atemstillstand, Pneumonien, Otitis media oder Sinusitis. Die Schutzimpfung erfolgt mit azellulärer Pertussis-Vakzine, in der Regel in Kombinationsimpfstoffen (Tabelle 2).

Der Erreger wird mittels PCR-Test nachgewiesen. Die antibiotische Therapie sollte so früh wie möglich beginnen, idealerweise in den ersten beiden Wochen ab Beginn des Hustens. Mittel der Wahl sind die Makrolide Erythromycin, Azithromycin und Clarithromycin. Die Immunität nach Erkrankung oder Impfung ist mäßig. Mit Keuchhusten kann man sich mehrfach infizieren, allerdings ist der Krankheitsverlauf dann deutlich milder. Wegen der besonderen Gefährdung der Säuglinge empfiehlt die STIKO seit März 2020 schwangeren Frauen die Pertussis-Impfung zu Beginn des dritten Trimenons.

Erkrankung Erreger Infektionsweg Behandlung Impfkalender des RKI*
Scharlach β-hämolysierende Streptokokken (Streptococcus pyogenes) Tröpfchen und Kontakt Antibiotika: 1. Wahl Penicillin, 2. Wahl Cephalosporine keine Impfung
Keuchhusten Bordetella pertussis Tröpfchen Makrolidantibiotika wie Erythromycin, Azithromycin, Clarithromycin Grundimmunisierung im Alter von 2, 4 und 11 Monaten, Auffrischungen in Kombination mit Tetanus und Diphtherie im Alter von 5 bis 6 und 9 bis 16 Jahren, eine Auffrischung ab dem 18. Lebensjahr bei der nächstfälligen TD-Auffrischung
Diphtherie Corynebacterium diphtheriae Tröpfchen und Kontakt Penicillin, Makrolidantibiotika wie Erythromycin, Azithromycin, Clarithromycin Grundimmunisierung im Alter von 2, 4 und 11 Monaten, Auffrischungen in Kombination mit Tetanus im Alter von 5 bis 6 und 9 bis 16 Jahren, im Erwachsenenalter alle 10 Jahre
Tabelle 2: Übersicht über die wichtigsten, bakteriell bedingten systemischen Infektionskrankheiten im Kindesalter; Keuchhusten und Diphtherie sind meldepflichtig.

Nicht zu verwechseln ist Keuchhusten mit Pseudokrupp (Krupphusten, subglottische stenosierende Laryngitis), einer durch Viren (Respiratory-syncytial-, Adeno- oder Parainfluenzaviren) ausgelösten Kehlkopfentzündung. Dabei schwellen die Schleimhäute der Luftwege an. Typische Symptome, besonders in der Nacht, sind trockener bellender Husten, pfeifende Geräusche beim Einatmen (Stridor) und leichtes Fieber. Für die Eltern gilt es, Ruhe zu bewahren. Frische kalte Luft lindert die Beschwerden.

Zur Differenzialdiagnose (Diphtherie) oder bei ausbleibender Besserung muss der Arzt oder die Klinik aufgesucht werden. Der Arzt verordnet Corticoid-haltige Zäpfchen zur Abschwellung der Schleimhaut.

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