Aktualisierte Impfempfehlungen für Babys, Schwangere und Reisende |
Carolin Lang |
24.08.2020 16:00 Uhr |
Die Empfehlungen der STIKO gelten als medizinischer Standard. Das Institut orientiert sich bei deren Entwicklung an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. / Foto: Fotolia/Alexander Raths
Das Expertengremium veröffentlichte Mitte August im Epidemiologischen Bulletin 34/2020 aktualisierte Impfempfehlungen, die einige inhaltliche Änderungen zum Vorgänger enthalten.
Eine der Neuerungen ist dabei die Empfehlung zu einer Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff, die bereits im März angekündigt wurde. Die Impfung wird schwangeren Frauen zu Beginn des dritten Trimenons empfohlen. Besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, sollte die Impfung ins zweite Trimenon vorgezogen werden. Die Impfung soll unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Pertussis-Impfungen und in jeder Schwangerschaft erfolgen. Ziel ist es, Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfälle durch Infektionen mit Bordetella pertussis bei Neugeborenen und jungen Säuglingen zu reduzieren.
Des Weiteren gilt nun die Empfehlung für eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis bei Reisen in Endemiegebiete und für Laborpersonal, das gezielt mit vermehrungsfähigen Japanische-Enzephalitis-Virus-Wildtypstämmen arbeitet. In Deutschland ist derzeit nur ein inaktivierter Ganzvirusimpfstoff (Ixiaro®) zugelassen.
Auch die Empfehlung zur Grundimmunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B im Säuglingsalter mit dem Sechsfach-Impfstoff (DTaP-IPV-Hib-HepB) nach dem reduzierten 2+1-Impfschema ist neu. Das nun empfohlene Impfschema sieht Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten vor. Die bisherige Empfehlung folgte dem Schema 3+1 und sah eine zweite Impfstoffdosis im Alter von drei Monaten vor, die nun entfällt. Diese Änderung wurde bereits im Juni veröffentlicht. Nur Frühgeborene sollen weiter Impfungen nach dem 3+1 Schema erhalten. Außerdem wurde eine Angleichung der beruflich indizierten Masern-Mumps-Röteln-(MMR-) und Varizellen-Impfung vorgenommen.