Grünes Licht für Corona-Impfstart in den Arztpraxen |
Ev Tebroke |
01.04.2021 13:24 Uhr |
Die Einbindung der Hausärzte ist für Minister Spahn ein nächster Schritt, um die Zahl der Impfungen flächendeckend zu steigern. »Es ist kein großer, aber ein wichtiger Schritt, um schneller und perspektivisch mehr zu impfen«, betonte er. KBV-Chef Gassen zeigte sich zuversichtlich »für einen professionellen Start der Impfungen in den Praxen«. Hinsichtlich der Belieferung der Praxen mit Impfstoffen und Impfzubehör unterstrich ABDA-Präsidentin Overwiening die »bewährte Versorgungsstruktur Großhandel-Apotheke-Arztpraxis«. Sie verwies auf das strenge Liefer- und Bestellregime und garantierte eine »pünktliche Lieferung in der Kühlkette – sicher von A-bis Z«. Bereits vor einigen Wochen hatten sich ABDA, Großhandel und BMG über die konkrete Logistikstrategie verständigt. Die Verteilung werde zwar aufwändiger, wenn mehr Impfstoffe im Markt sind. Aber Overwiening versicherte: »Wir sind in der Lage, jede Menge verlässlich zu managen.« Auch Phagro-Vizechef Freitag ist sicher, dass die Impfstoffbelieferung in die Apotheken durch die bundesweit 110 Pharmagroßhandlungen schnell und sicher vonstattengehen wird. »Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv vorbereitet.«
Zunächst werden die Praxen laut Minister Spahn in den ersten beiden Wochen nach Ostern ausschließlich mit dem Impfstoff von Biontech beliefert. Ab Kalenderwoche (KW) 16 soll dann Astra-Zeneca hinzukommen und ab KW 17 dann auch der Impfstoff von Johnson & Johnson. Hier seien aber auch noch Anpassungen möglich, betonte Spahn. Der Impfstoff von Moderna soll ausschließlich in den Impfzentren zum Einsatz kommen.
Der mit minus 70 Grad ultra-tiefgekühlte Biontech-Impfstoff wird laut Phagro-Vize Freitag in den Großhandlungen aufgetaut und dann an die Apotheken »in bedarfs- und bestellgerechten Impfmengen« geliefert. Da die Hersteller die Impfstoffe nur in großen Gebinden zu mehreren Hundert Vials produziere, übernimmt der Großhandel die Auseinzelung aus den Großpackungen. Zudem sind laut Freitag auch die entsprechenden Mengen an Impfstoffzubehör in der Lieferung an die Offizinen enthalten. Die Apotheken erstellen dann vor Ort die Konfektionen für die jeweiligen Praxen.