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»Leer gefegter Markt«

Großhandel verzeichnet Lieferengpässe bei Schnelltests

Da derzeit die Nachfrage nach Coronavirus-Schnell- und Laientests groß ist, ist der Markt zunehmend angespannt. Großhändler berichten von einem leergefegten Markt und anziehenden Einkaufspreisen. Die flächendeckende Versorgung mit Tests könne momentan nicht sichergestellt werden. Auch Supermarkt- und Drogerieketten sind teils ausverkauft. Der Preis für die Tests liegt derzeit bei etwa zwei bis drei Euro.
Charlotte Kurz
26.11.2021  15:00 Uhr

Die Nachfrage nach Coronavirus-Schnelltests zieht derzeit aufgrund der stärker ansteigenden Inzidenzen stark an. Vor den Teststellen und testenden Apotheken bilden sich wie im Frühjahr wieder vielerorts Schlangen. Grund für die Nachfrage sind neben den hohen Coronavirus-Fallzahlen auch die vielerorts eingeführten 3G- oder 2G-Plus Regeln, in denen teils auch Geimpfte ein negatives Testergebnis vorweisen müssen, um etwa ins Restaurant zu gehen. Und: Die Bürgertests sind seit 13. November wieder für alle kostenlos verfügbar, auch das steigert die Nachfrage.

Die hohe Nachfrage führt nun aber dazu, dass die Lieferkapazität eingeschränkt ist und die Preise wieder anziehen. Auch die pharmazeutischen Großhändler bemerken diese Nachfrage. Noweda sagte gegenüber der PZ, dass die Nachfrage bei den Laientests etwa 10-15 mal höher liege als in den Wochen davor. »Die Lieferanten vermelden hier erste Engpässe und auch die Einkaufspreise ziehen wieder an. Auch (professionelle) Antigen-Schnelltests werden aufgrund der neuen Testpflicht von Mitarbeitern in medizinischen Berufen allmählich zu einem knappen Gut.«

Bei Gehe und Alliance Healthcare sieht es ähnlich aus. Seit Mitte Oktober verzeichnen die Großhändler eine erhöhte Nachfrage nach Corona-Schnelltests. »In den vergangenen Tagen ist die Nachfrage nochmals gestiegen. Wir beschaffen aktuell zusätzliche Ware und sind im engen Austausch mit Herstellern, die die zugelassenen Tests vertreiben.« Allerdings komme es vereinzelt zu Lieferverzögerungen und Ausfällen. Und Phoenix erklärte, dass die Nachfrage der Apotheken nach den Tests ansteigend sei, während seitens der Hersteller längere Lieferzeiten zu beobachten sind.

Sanacorp: »Gesamtmarkt derzeit leer gefegt«

Sanacorp nennt einen weiteren Grund für die angespannte Lage: »Bei den Schnell- und Selbsttests ist die Liefersituation durch die bekannten Schwierigkeiten in der Lieferkette von China sehr angespannt.« Aktuell sei hier auch wieder ein ansteigendes Preisniveau zu verzeichnen. »Da der Gesamtmarkt für Tests derzeit leer gefegt und die Nachfrage unkalkulierbar ist, können auch wir mit unseren Beständen eine flächendeckende Versorgung momentan nicht durchgängig sicherstellen«, so der Sanacorp-Sprecher. Allerdings sei dies nur eine Momentaufnahme, es sei nicht abzusehen, wie sich die Liefersituation in den nächsten Wochen verhält. Vor wenigen Wochen hatten die Grossisten noch von einer deutlich entspannteren Situation berichtet.

Auch bei den Drogerie- und Supermärkten ist die Markt-Anspannung zu spüren. So kosten Selbsttests bei DM derzeit wieder etwa 1,75 Euro, bei Rossmann und Lidl sind es rund 2,95 Euro pro Stück. Zudem sind die Tests oftmals sowohl online als auch in den Filialen ausverkauft. Dm hat weiterhin einige Test-Marken in den letzten Tagen wieder aus dem Sortiment genommen. Im Sommer lagen die Kosten für diese Laientests oftmals unter einem Euro pro Stück.

Preis wird sich bei 2 bis 3 Euro je Test einpendeln

Moritz Bubik, Geschäftsführer bei Technomed, die ebenfalls Schnell- und Selbsttests in vielen europäischen Länder vertreiben, weiß auch den Grund hierfür: Viele Unternehmen haben ihre Lager im Sommer geleert und zu weniger als 1 Euro je Test abgestoßen, so Bubik. Denn: Nachdem die Lieferfähigkeit von Tests im Frühjahr ähnlich angespannt war wie derzeit, hat sich die Situation in den Sommermonaten deutlich entspannt.

Jetzt hat sich die Nachfrage aber schlagartig gewandelt und Händler stocken derzeit die Bestellungen wieder deutlich auf. »Allerdings dauert es ein paar Wochen bis sogar Monate bis Ware aus China über den Seeweg nach Europa kommt«, so Bubik. Auch die Luftlogistik, über die in wenigen Wochen Nachschub kommen kann, sei derzeit fast ausgelastet. Insgesamt sieht Bubik aber keinen Engpass bei den Schnelltests, durch die verstärkte Nachfrage werde es aber ein paar Wochen dauern, bis sich die Situation wieder entspannt. »Es gibt genug Angebot, derzeit ist es aber eine Frage der Logistik, dass auch alles ankommt«, sagte Bubik der PZ. In seinen Augen sei die Situation derzeit im Vergleich zum Frühjahr aber nicht so dramatisch. Er prognostiziert, dass sich der aktuelle Preis der Tests bei jeweils etwa zwei bis drei Euro einpendeln wird. Nur bei sehr großen Bestellmengen könnten die Tests auch für etwas weniger als zwei Euro je Stück zu kaufen sein.

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