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Gestiegene Kosten

Großhändler passen Konditionen an 

Aufgrund des hohen Preisdrucks etwa durch die gestiegenen Treibstoffpreise haben nun einige Großhändler Zusatzgebühren oder geänderte Konditionen angekündigt. Die Noweda erklärte gegenüber ihren Kunden, dass einige Anpassungen ab Juni 2022 zu erwarten sind. Auch ein inhabergeführter Großhändler aus NRW und ein Privat-Großhandel aus Niedersachsen schlagen einen zusätzlichen Energie-Ausgleich auf. 
Charlotte Kurz
22.03.2022  11:00 Uhr

Unter anderem die hohen Treibstoffpreise setzen die pharmazeutischen Großhändler derzeit stark unter Druck. Die Kosten für Diesel und Benzin sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs zügig angestiegen. Als Logistik-Unternehmen spüren die Großhändler in ihrem täglichen Geschäft diese Preissteigerungen deutlich.

Nun hat die Apothekergenossenschaft Noweda unter anderem auf diese Entwicklung reagiert und bereits in der vergangenen Woche ihre Kunden über geplante Konditionsänderungen informiert. In einem Schreiben, das der PZ vorliegt, erklärt die Noweda, dass sie seit Jahren immer neue Belastungen zu verkraften habe. Dazu zählten etwa die Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie und die GDP-Leitlinien. Hierdurch seien die jährlichen Betriebskosten erheblich angestiegen. Zudem führe die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf zuletzt 9,82 Euro zu »beträchtlichen zusätzlichen Aufwendungen«.

Bislang konnte die Noweda laut dem Schreiben die zusätzlichen Kosten alleine tragen. Das sei nun aber angesichts der stark angestiegenen Treibstoff-, Gas und Strompreise und der geplanten Mindestlohn-Erhöhung auf 12 Euro ab dem 1. Oktober 2022 nicht mehr möglich. »Es ist absehbar, dass Noweda die enormen zusätzlichen Belastungen wirtschaftlich nicht mehr auffangen kann, wenn es nicht zu deutlichen Leistungseinbußen kommen soll.« Kurzfristige Entspannung und damit zusätzliche Einnahmen habe es in den vergangenen Monaten zwar durch die Covid-19-Impfstofflogistik gegeben, so die Noweda weiter. Allerdings sei auch diese zusätzliche Einnahme nun wieder durch die sinkenden Impfzahlen versiegt.

Aufgrund dieser Entwicklungen werde die Noweda ab 1. Juni 2022 Anpassungen vornehmen müssen, die je nach Geschäftsbeziehung allerdings individuell aussehen würden, heißt es in dem Schreiben. Dazu gehörten beispielsweise die Einführung eines Mindestlohn- und Energiekostenausgleichs, die Anpassung des Rx-Packungsausgleichs, die Reduzierung des Rx-Skontos und auch die Reduzierung der OTC-Kondition.

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