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Nestschutz
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Grippeimpfung von Schwangeren schützt den Säugling

Eine Grippeimpfung während der Schwangerschaft senkt bei Säuglingen das Risiko für Influenza-assoziierte Krankenhausaufenthalte und Notaufnahmebesuche. Dies zeigen aktuelle Studien aus USA und Kanada.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 03.01.2024  12:30 Uhr
Grippeimpfung von Schwangeren schützt den Säugling

Säuglinge können von einem verstärkten Nestschutz für Infektionskrankheiten geschützt werden, wenn die angehenden Mütter während der Schwangerschaft geimpft werden. Beispiele sind ein Nestschutz vor Keuchhustenschweren  Covid-19-Verläufen und neuerdings auch RSV. Es liegt nahe, dass ein solcher Schutz auch für Influenza-Infektionen etabliert werden kann. Allerdings fehlten bisher überzeugende Daten für Länder mit hohen Einkommen.

Zwei aktuelle Studien, beides sogenannte testnegative Fall-Kontroll-Studien, beseitigen jetzt diese Evidenzlücke. Testnegative Fall-Kontroll-Studien werden oft zur Bewertung der Wirksamkeit von Impfungen gewählt. Dabei werden Patienten, die mit einer bestimmten Krankheit (wie Covid-19 oder Influenza) diagnostiziert wurden, mit Patienten verglichen, die ähnliche Symptome hatten, die aber für die Krankheit negativ getestet wurden.

Deutlicher Nestschutz bei Säuglingen

In der ersten Studie, die im Fachjournal »JAMA Pediatics« publiziert wurde, analysieren Professor Dr. Leila C. Sahni und Kollegen vom Department of Pediatrics, Baylor College of Medicine und Texas Children’s Hospital in Houston, Daten aus dem New Vaccine Surveillance Network (NVSN). Notfallkonsultationen und Krankenhauseinweisungen wegen akuter Atemwegserkrankung von Säuglingen unter sechs Monaten aus den Influenzasaisons 2016/2017 bis 2019/2020 wurden für sieben pädiatrisch medizinische Einrichtungen im NVSN analysiert. Die Kontrollkohorte bildeten Säuglinge mit einem Influenza-negativen Test.

Die Forschenden verglichen die Odds Ratio der Influenza-Impfung der Mutter 14 Tage oder länger vor der Entbindung bei an Influenza erkrankten Säuglingen im Vergleich zu den Säuglingen in der Kontrollkohorte. Die Modelle wurden für das Alter des Säuglings (nach Monat), die NVSN-Einrichtung und das Krankheitsdatum (Monat) angepasst.

Von 3764 Säuglingen (223 mit Influenza und 3541 Kontroll-Säuglinge) wurden 2007 (53 Prozent) von Müttern geboren, die während der Schwangerschaft geimpft wurden. Die Gesamtwirksamkeit der Impfung der Mutter gegen Influenza-assoziierte Notfallkonsultationen oder Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen unter sechs Monaten betrug 34 Prozent.

Waren die Mütter im ersten oder zweiten Trimenon geimpft worden, resultierte eine Schutzwirkung von 17 Prozent. War die Impfung im dritten Trimenon erfolgt erwies sich die Impfung zu 52 Prozent wirksam.

Bezogen auf die Notwendigkeit für Notfallkonsultationen betrug die Wirksamkeit der Impfung für die Säuglinge 19 Prozent. Für Krankenhausaufenthalte betrug die Wirksamkeit 39 Prozent. Bei Säuglingen unter drei Monaten betrug die Gesamtwirksamkeit 53 Prozent.

Zusammenfassend schließen die Forschenden, dass eine Impfung der Mutter deutlich mit einer Risikominimierung für Influenza-assoziierten Krankenhausaufenthalten und Notfallkonsultationen bei Säuglingen unter sechs Monaten assoziiert war. Die Wirksamkeit war am größten bei Säuglingen unter drei Monaten und dann, wenn die Mütter im dritten Schwangerschaftsdrittel geimpft worden waren.

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