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Kassenfinanzen stabilisieren

GKV fordert Senkung der Mehrwertsteuer

Noch immer reißt die Kritik am Gesetzesentwurf zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FinStG) des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) nicht ab. Der GKV-Spitzenverband hat sich nun in einer Mitteilung ebenfalls kritisch geäußert. Um die gesetzliche Krankenversicherung finanziell zu entlasten, fordert der Verband unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel auf 7 Prozent.
PZ
31.08.2022  16:30 Uhr
GKV fordert Senkung der Mehrwertsteuer

Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV) lehnt die vorgesehenen Sparmaßnahmen ab und erwartet deutliche Nachbesserungen an dem Gesetz, heißt es in der heute veröffentlichten Pressemitteilung des Verbandes. Eine Maßnahme zur »weiteren substanziellen und dauerhaften Entlastung der GKV-Finanzen« ist für den Verband die Senkung der Mehrwertsteuer für Arznei- und Hilfsmittel von 19 Prozent auf 7 Prozent, erklärte der Verband in der Mitteilung. Diese Senkung sei »notwendig, sachlich begründet europarechtlich explizit möglich«. Es sei »nicht nachzuvollziehen, warum (lebens-)notwendige Humanarzneimittel höher besteuert werden als z. B. Süßigkeiten, Katzenfutter oder Tierarzneimittel«, erläuterte der Verband.

Durch diese Maßnahme würde die gesetzliche Krankenversicherung voraussichtlich um über 5 Milliarden Euro entlastet. Der Staat müsse »endlich seinen Verpflichtungen nachkommen und die Ausgaben, die den Krankenkassen dadurch entstehen, dass sie originäre staatliche Aufgaben übernehmen, ordnungspolitisch korrekt und vor allem vollständig aus Steuermitteln übernehmen«, so der Verband. Die Mehrwertsteuersenkung hatte der Verband auch schon im April dieses Jahres gefordert. 

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