Pharmazeutische Zeitung online
Vegane Ernährung

Gesund und grün?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Position zur veganen Ernährung überarbeitet. Neben neuen Daten zur Gesundheit spielt dabei auch das Thema Umwelt eine Rolle.
PZ
02.07.2024  15:00 Uhr

Für gesunde Erwachsene könne neben anderen Ernährungsweisen auch Veganismus eine gesundheitsfördernde Ernährung darstellen, heißt es in dem neuen Positionspapier der DGE – vorausgesetzt, die Lebensmittelauswahl ist ausgewogen und gut geplant, Vitamin B12 wird supplementiert und weitere potenziell kritische Nährstoffe werden bedarfsgerecht, gegebenenfalls auch durch Nährstoffpräparate, zugeführt. Zu diesen gehören laut DGE neben Vitamin B12 auch Jod, Protein, langkettige Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Vitamin B2, Calcium, Eisen, Zink und Selen. Neu wird auch Vitamin A als gegebenenfalls kritisch eingeschätzt.

Hatte die DGE in vorherigen Positionspapieren vorrangig die Nährstoffversorgung betrachtet, wurden nun auch weitere gesundheitsbezogene Parameter wie Bluttfettwerte oder das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen stärker berücksichtigt.

Nach einer systematischen Literaturrecherche und -bewertung hat die DGE einige potenzielle gesundheitliche Vor- und Nachteile durch die vegane Ernährung identifiziert. Demnach wiesen Veganer tendenziell eine bessere kardiometabolische Gesundheit auf, hätten niedrigere BMI- und Blutfettwerte wie HDL-, LDL- und Gesamtcholesterol sowie einen geringeren Nüchternblutzucker. Auch bei der Gesamtsterblichkeit oder Krebshäufigkeit lägen Hinweise für Vorteile einer veganen Ernährung vor. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz stuft die Fachgesellschaft jedoch überwiegend als niedrig bis sehr niedrig ein. Für die Häufigkeit von Schlaganfällen und Diabetes ließen sich auf Basis der aktuellen Datenlage keine eindeutigen Zusammenhänge ableiten.

Allerdings könne eine vegane Ernährung auch zu einer potenziell schlechteren Knochengesundheit und einem höheren Frakturrisiko führen, räumt die Fachgesellschaft ein.

Weder Negativ- noch Positiv-Empfehlung für vulnerable Gruppen

Während eine vegane Ernährung für Kinder, Jugendliche, Schwangere, Stillende und Senioren aufgrund der eingeschränkten Datenlage von der DGE bislang nicht empfohlen wurde, wird im Rahmen der Neubewertung »auf Basis der verbesserten aber dennoch eingeschränkten Datenlage« weder eine Empfehlung für noch gegen eine gut geplante vegane Ernährung ausgesprochen.

Bei Angehörigen dieser vulnerablen Gruppen, bei denen eine sorgfältig gestaltete Ernährung von noch größerer Bedeutung als bei gesunden Erwachsenen sei, sollten laut DGE besonders fundierte Ernährungskompetenzen vorliegen. Die DGE rät zu einer Ernährungsberatung durch qualifizierte Fachkräfte, da bei inadäquater Durchführung teilweise irreversible Konsequenzen drohten.

Die Senioren wurden als vulnerable Gruppe neu berücksichtigt. Zwar sei unklar, wie viele Menschen in dieser Altersgruppe vegan leben, doch sei anzunehmen, dass der Anteil in Zukunft steigen wird. Da es sich um eine sehr heterogene Gruppe handele, der Personen verschiedenen Alters sowie unterschiedlicher Gesundheitszustände angehören, seien generalisierbare Aussagen hier besonders schwierig.

Veganismus ist umweltfreundlich

Für verschiedene Umweltfaktoren, darunter Treibhausgasemissionen, Landnutzung und Biodiversitätsverlust, zeigten die ausgewerteten Publikationen insgesamt deutliche Vorteile einer veganen Ernährung gegenüber einer omnivoren Ernährung, heißt es seitens der DGE. Eine vegane Ernährung sei als äußerst umweltfreundlich anzusehen und stelle eine empfehlenswerte Maßnahme dar, um die Umweltbelastungen des Ernährungssystems zu verringern. Die Effekte auf die Umwelt wurden auf Basis von Ökobilanzierungen und Modellrechnungen dargestellt und mit anderen Ernährungsweisen verglichen.

»Unter Berücksichtigung sowohl gesundheits- als auch umweltrelevanter Aspekte ist eine Ernährungsweise mit einer deutlichen Reduktion tierischer Lebensmittel zu empfehlen«, heißt es abschließend im Positionspapier.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa