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Hämophilie A

Gentherapie wirksam in Phase-III-Studie

Valoctocogen roxaparvovec (Roctavian™) ist ein nicht zugelassenes Gentherapeutikum, das zur Behandlung von Patienten mit Hämophilie A vorgesehen ist. Jetzt wurden Zwischenergebnisse einer Phase-III-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit publiziert.
Theo Dingermann
Annette Rößler
17.03.2022  16:30 Uhr
Gentherapie wirksam in Phase-III-Studie

Von der X-chromosomal vererbten Bluterkrankheit Hämophilie A sind im Wesentlichen männliche Patienten betroffen. Sie bilden infolge verschiedener Mutationen im Gen für den Gerinnungsfaktor VIII nicht genügend funktionsfähigen Faktor VIII und es kommt zu Einblutungen in Weichteile und Gelenke, die zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität führen. Obwohl die Symptome durch eine regelmäßige prophylaktische Substitution mit rekombianten Gerinnungsfaktoren oder mit dem bispezifischen monoklonalen Antikörper Emicizumab (Hemlibra®) behandelt werden können, lassen sich zum einen Durchbruchblutungen nicht immer verhindern. Zum anderen ist die Therapie aufwendig und für die Betroffenen belastend.

Aus diesem Grund rückt die Option, den monogen verursachten Defekt durch eine Gentherapie zu korrigieren, immer stärker in den Fokus. Ein solches Gentherapeutikum ist Roctavian. In der im »New England Journal of Medicine« veröffentlichten Phase-III-Studie GENEr8-1 erhielten 134 Patienten eine einmalige Infusion mit 6×1013 Vektorgenomen des Gentherapievektors Valoctocogen roxaparvovec (AAV5-hFVIII-SQ). Dieser Vektor enthält eine DNA-Kopie der Faktor-VIII-mRNA (cDNA) integriert in das Genom des adenoassoziierten Virus 5 (AAV5). Das Gen wird von einem spezifischen Promotor gesteuert, sodass der Faktor VIII nur in der Leber synthetisiert wird.

Bei 132 Studienteilnehmern war der mittlere Faktor-VIII-Aktivitätswert in den Wochen 49 bis 52 nach der Infusion um 41,9 IE pro dl gestiegen. Bei den 112 Probanden, die zuvor an einer prospektiven nicht interventionellen Studie teilgenommen hatten, sanken die mittleren, auf ein Jahr hochgerechneten Raten der Verwendung von Faktor-VIII-Konzentraten beziehungsweise der therapierten Blutungen vier Wochen nach der Infusion mit Valoctocogen roxaparvovec um 98,6 beziehungsweise 83,8 Prozent.

Bei allen Teilnehmern trat mindestens ein unerwünschtes Ereignis auf; 22 von 134 (16,4 Prozent) berichteten über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse. Erhöhte Alanin-Aminotransferase-Werte traten bei 115 von 134 Teilnehmern (85,8 Prozent) auf, die mit Immunsuppressiva behandelt wurden. Bei keinem der Teilnehmer kam es zur Entwicklung von Faktor-VIII-Inhibitoren oder Thrombosen.

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