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Covid-19-Schutz

Genesen nicht zwingend schlechter als Geimpft

Wie gut schützen eine Grundimmunisierung beziehungsweise eine überstandene Infektion vor einer Neuinfektion oder vor schweren Covid-19-Verläufen? Eine Untersuchung des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) liefert interessante Ergebnisse.
AutorKontaktTheo Dingermann
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 04.02.2022  15:00 Uhr

Infektion kein Ersatz für eine Impfung

Die Autoren resümieren, dass nach jetzigem Stand die Impfung die sicherste Strategie bleibt, um künftige SARS-CoV-2-Infektionen, Krankenhausaufenthalte, Corona-Langzeitfolgen und Todesfälle zu verhindern. Die Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen werden für alle, die sich impfen lassen können, dringend empfohlen. Das Team weist darauf hin, dass entsprechende Daten für die Omikron-Welle und die Wirksamkeit des Boosters noch auszuwerten seien.

Je nach Entwicklung des Virus und des Immunitätsniveaus könnten in Zukunft weitere Empfehlungen zur Auffrischung einer Grundimmunisierung erforderlich sein.

Omikron als neuer Serotyp

Mit dem Auftreten der Omikron-Variante mit einer ausgeprägten Immunflucht hat sich die Situation erneut geändert. Sie ist so stark mutiert, dass sie sowohl von der Immunantwort von Geimpften als auch von Genesenen schlecht erkannt wird. Bei Omikron handele es sich um einen neuen Serotyp des Virus, berichtet Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité im NDR-Podcast »Coronavirus Update«. Unter Serotypen versteht man Unterformen einer Virus-Unterart, die sich von ihren Oberflächenstrukturen (Antigenen) her so unterscheiden, dass sie vom menschlichen Immunsystem wie ein neuer Erreger behandelt werden. Somit schützt eine Infektion mit einem Serotypen einer Virusart nicht vor einer Infektion mit einem weiteren Serotypen derselben Art. Ein Beispiel ist das Dengue-Virus, was in vier verschiedenen Serotypen vorkommt. Bei SARS-CoV-2 gälten jetzt Delta und alle anderen Viren, die vorher zirkuliert haben, als erster Serotyp, berichtete Drosten. »Und jetzt haben wir mit Omikron einen zweiten Serotypen.«

Auch hier zeigten erste Studien, dass eine »Überinfektion mit dem Omikron-Virus« denjenigen nütze, die bereits einen Grundschutz gegen den anderen Serotyp besitzen. Allerdings zeige sich auch, dass eine Omikron-Infektion allein wenig für den Aufbau eines Immunschutzes gegen den alten Serotyp helfe. Das sei für den kommenden Herbst und Winter zu bedenken, da man sich nicht darauf verlassen könne, dass der alte Serotyp, also Delta und alle Varianten davor, vollständig verschwunden sein wird, so der Virologe.

Erste Daten zum Immunschutz von Geimpften und Genesenen haben das Robert-Koch-Institut (RKI) dazu veranlasst, zum einen den Mindestabstand für die Booster-Impfung auf drei Monate zu verkürzen und zum anderen später den Genesenenstatus auf 62 Tage.

Als Begründung führt das RKI Daten der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) an. 

In einem Report dieser Behörde von Mitte Januar heißt es, dass die Wirksamkeit der Coronaimpfstoffe zu jedem Zeitpunkt gegen Omikron niedriger ausfielen als gegen Delta. So hatten Personen, die mit Vaxzevria® von Astra-Zeneca grundimmunisiert worden waren, 20 Wochen nach der zweiten Dosis quasi keinen Schutz mehr gegen symptomatische Omikron-Infektionen. Personen, die eine mRNA-Impfstoff-Grundimmunisierung erhalten hatten, wiesen nach 20 Wochen noch einen Schutz von 10 Prozent auf. Eine Auffrischimpfung konnte den Schutz vor symptomatischer Erkrankung nochmal anheben: Zehn Wochen nach dem Booster lag der Schutz noch bei 45 bis 50 Prozent.

Der Schutz vor schweren Verläufen und Hospitalisierung scheint länger anzuhalten: Nach 25 Wochen schützte eine doppelte Impfung noch zu 44 Prozent vor Krankenhauseinweisungen und ein Booster (ab zehn Wochen nach der Gabe) noch zu 83 Prozent.

Die UKHSA stellt auch einen Vergleich von Geimpften und Genesenen an: So ermittelten sie einen Schutz vor einer Omikron-Infektion für Doppeltgeimpfte von32 Prozent, für Geboosterte von 62 Prozent und für Genesene von 44 Prozent. Genesene konnten ihren Schutz durch zusätzliche Impfungen steigern: Sie waren nach einer Impfdosis zu 60 Prozent und nach zwei Dosen zu 71 Prozent vor Omikron-Infektionen geschützt. Gewertet wurden asymptomatische und symptomatische Infektionen, die später als 90 Tage nach einer vorangegangenen Infektion auftraten. Zu diesem Zeitpunkt hatten Genesene damit noch einen besseren Schutz vor Omikron-Infektionen als Doppeltgeimpfte, aber einen schlechteren Schutz als Geboosterte. 

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