Generika-Rabattverträge für 2021 ausgeschrieben |
Versorgungssicherheit für die Patienten ist nur ein Aspekt. Laut Barmer legen die Ersatzkassen bei der Produktion zudem großen Wert darauf, dass sich die Arzneimittelhersteller zu Arbeitsschutz- und Umweltstandards verpflichten. / Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt
Mehrere Ersatzkassen starten unter Federführung der Barmer eine neue Ausschreibung für Generika-Rabattverträge und setzen dabei vor allem auf das sogenannte Mehrpartnermodell, bei dem bis zu drei Bieter zum Zuge kommen. Das habe den Vorteil, dass im Falle eines Lieferengpasses sofort gleichwertige Arzneimittel-Alternativen anderer Hersteller zur Verfügung stünden, hebt Barmer-Vorstandsmitglied Mani Rafii hervor. Die parallel laufende Ausschreibung von der Techniker Krankenkasse (TK), der DAK-Gesundheit, der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), der Handelskrankenkasse (HKK) sowie der Hanseatischen Krankenkasse (HEK) sorge zudem für »mehr Qualität und eine zuverlässige Versorgung«.
Insgesamt umfasst die neue Ausschreibung 64 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 76 Fachlosen bei einem Jahresumsatzvolumen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro, gemessen am Apothekenverkaufspreis. Die ausgeschriebenen Wirkstoffe kommen bei Therapien zum Einsatz, mit denen Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und psychische Erkrankungen sowie von Schmerzen und Diabetes behandelt werden. Von den Losen sind nun 76,3 Prozent im Mehrpartnermodell ausgeschrieben. Das entspricht 58 Fachlosen. Lediglich 18 Lose müssten aufgrund der derzeitigen Marktsituation exklusiv vergeben werden, heißt es. Betreffen werden die neuen Vereinbarungen hierzulande künftig mehr als 28 Millionen Menschen, die nach Angaben der Barmer aktuell bei den Ersatzkassen versichert sind.
Zunächst erfolgen die Zuschläge Anfang des nächsten Jahres. Die neuen Verträge treten dann sukzessive ab 1. Juli 2021 in Kraft und enden alle zum 30. Juni 2023.