Frankreich verbietet Therapie mit Hydroxychloroquin |
Nach derzeitigen Erkenntnissen überwiegt der Schaden den Nutzen beim Einsatz von Hydroxychloroquin bei Covid-19. Das gilt aber nicht für die zugelassenen Indikationsgebiete. / Foto: Getty Images/amlanmathur
Zuvor hatten Frankreichs Hoher Rat für öffentliche Gesundheit und die Behörde für Arzneimittelsicherheit ANSM von der Behandlung mit dem Medikament abgeraten und die Aussetzung entsprechender klinischer Studien eingeleitet. Seit Ende März durften in Frankreich Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen unter strenger ärztlicher Aufsicht mit Hydroxychloroquin behandelt werden. Diese Ausnahmeregelung wurde nun gekippt. «Ob beim Hausarzt oder im Krankenhaus, dieses Medikament darf Patienten, die an Covid-19 leiden, nicht verschrieben werden», so das Gesundheitsministerium.
Im Journal «The Lancet» hatten Forscher zuletzt auf Grundlage einer umfassenden Datenanalyse berichtet, dass sich Hydroxychloroquin und das chemisch eng verwandte Chloroquin wahrscheinlich nicht zur Behandlung von Covid-19 eignen und die Wirkstoffe womöglich sogar die Todesrate erhöhen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzte Tests mit dem Medikament Hydroxychloroquin daraufhin vorerst aus.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.