EU-Kommission will sich Vakzin von Sanofi und GSK sichern |
Der Impfstoffkandidat von Sanofi in Kooperation mit GSK soll bis zur ersten Hälfte des Jahres 2021 zugelassen werden, wenn die Studien positiv verlaufen. / Foto: Getty Images/FilippoBacci
Vorgespräche für einen anvisierten Vertrag seien am Freitag abgeschlossen worden, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit. Geplant ist demnach ein Rahmenvertrag, wonach die Kommission vorab einen Teil der Entwicklungskosten des Unternehmens übernimmt und dafür das Recht erhält, eine bestimmte Anzahl von Impfstoffdosen in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen.
Die bereitgestellten Mittel wären eine Anzahlung für die Impfstoffe, die die EU-Staaten später tatsächlich kaufen. Sanofi will für den Impfstoffkandidaten nach jetziger Planung im Juni 2021 die Zulassung beantragen. «Der heutige Schritt mit Sanofi ist ein erster wichtiger Eckpfeiler einer viel umfassenderen europäischen Impfstoffstrategie», sagte von der Leyen. Man führe weiterhin intensive Gesprächen mit mehreren anderen Unternehmen.
Der Impfstoffkandidat basiert auf der von Sanofi zur Herstellung eines Grippeimpfstoffs verwendeten rekombinanten Technologie auf Proteinbasis sowie auf der Adjuvans-Technologie von GSK. Die Impfdosen sollen laut der beiden Hersteller in europäischen Ländern wie Frankreich, Belgien, Deutschland und Italien hergestellt werden. Beide Unternehmen haben sich nach eigenen Angaben verpflichtet, ihren Covid-19-Impfstoff weltweit erschwinglich und verfügbar zu machen.
Sanofi leite die klinische Entwicklung und Registrierung des Impfstoffs gegen Covid-19 und erwartet den Beginn einer Phase-1/2-Studie im September, gefolgt von einer Phase-3-Studie bis Ende 2020. Wenn die Daten positiv sind, könne die Zulassung bis zur ersten Hälfte des Jahres 2021 erreicht werden, heißt es. Parallel dazu bauen Sanofi und GSK nach eigenen Angaben die Herstellung des Antigens und des Adjuvans aus, um insgesamt bis zu einer Milliarde Dosen pro Jahr herzustellen.
Ebenfalls am Freitag wurden Sanofi und GSK mit ihrem Impfstoffkandidanten auch von der US-Regierung für ihr öffentlich-privates Förderprogramm »Operation Warp Speed« ausgewählt, um die Vereinigten Staaten mit 100 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff zu versorgen.
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