Ethikrats-Vorsitzende derzeit gegen freie Impfstoffwahl |
Derzeit kann man sich nicht aussuchen, welchen Covid-19-Impfstoff bekommt. / Foto: imago images/Laci Perenyi
«Jetzt ist eher nicht die Zeit, Extrawünsche zu äußern», sagte Buyx der «Rheinischen Post». Derzeit bestehe noch eine große Knappheit und eine enorme organisatorische Herausforderung. Sobald die Impfstoff-Knappheit aber überstanden sei, solle sich jeder seine Vakzine aussuchen dürfen, so Buyx weiter. Einige Pflegekräfte sollen Zwei-Klassen-Impfungen fürchten, wenn sie den Vektorimpfstoff von Astra-Zeneca bekommen.
Mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astra-Zeneca, der dieses Wochenende erstmals in Deutschland ausgeliefert wurde, sind in der EU mittlerweile drei Impfstoffe verfügbar. Während die mRNA-Vakzinen von Moderna und Biontech eine Wirksamkeit von 94 und 95 Prozent haben, sind es bei Astra-Zeneca nach einer neuen Studie nach der ersten Impfung nur 76 Prozent und bis zu 82 Prozent nach der zweiten.
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats hat zudem für Verständnis für den Überdruss der Corona-Maßnahmen geworben. «Ich glaube, der Frust kommt zum einen daher, dass der Lockdown schon so lange dauert, und – seien wir ehrlich – es derzeit ein wenig freudvolles Leben ist.» Sie plädiert daher für eine positivere Kommunikation in der Pandemie. Eine Debatte, die nur auf Negatives fokussiert sei, sei nicht hilfreich. «Kritik und Debatte sind sehr wichtig, aber wir brauchen auch ein wenig Zuversicht für das Durchhalten.»
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.