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Palliative Care

Essen und Trinken am Lebensende

Jeder Mensch mit einer schweren chronischen Krankheit, mit begrenzter Lebenserwartung oder starker Gebrechlichkeit hat einen Anspruch auf Palliativversorgung. Einen besonderen Stellenwert nehmen Essen und Trinken ein, da diese existenziell zum Leben eines jeden Menschen gehören.
Kirsten Dahse
Ulla Mariam Hoffmann
09.04.2023  08:00 Uhr

Praktische Überlegungen zur Ernährung

Wenn es wirklich um Ernährung geht, hat Wunschkost immer Vorrang! Dabei sollte man berücksichtigen, dass das Auge mitisst; das heißt, dass der Teller groß und die Essensmenge klein ist und sich das Sättigungsgefühl nicht schon rein optisch einstellt. Auch viele kleinere Mahlzeiten können hilfreich sein.

Eine wohnliche gemütliche Atmosphäre beim Essen hilft nicht nur neurologischen oder dementen Patienten, sondern tut jedem Menschen gut. Zuwendung beim Essen und das geduldige Anreichen der Nahrung können ebenso wichtig sein wie das Beheben motorischer Probleme durch ergotherapeutisches Esstraining oder die Versorgung mit geeignetem Besteck.

Auf restriktive diätetische Einschränkungen sollte verzichtet werden (sowohl auf strenge »Krebsdiäten« bei onkologischen als auch auf kardiovaskuläre/diabetische Diäten bei älteren oder dementen Patienten). Eine Diätberatung ist unbedingt sinnvoll. Die Ernährungstherapie sollte von Leitlinien inspiriert sein, wobei eine stufenweise Eskalation der Maßnahmen empfohlen wird (Tabelle 1).

Stufe Maßnahme
I Evaluation und konsequente Therapie der individuellen Ursachen
II Ernährungsmodifikation, -beratung
intensive Betreuung, individuelle Wunschkost
etablierte Allgemeinmaßnahmen, Einsatz von Hilfsmitteln
III Anreicherung der Nahrung, zum Beispiel mit Maltodextrin oder Eiweißkonzentraten
IV Trink- und Zusatznahrung, zum Beispiel Getränke, Suppen, Joghurt
V supportive künstliche Ernährung, zum Beispiel PEG-Sonde oder Port-Ernährung
Tabelle 1: Stufentherapie der Mangelernährung im Alter nach (14)

Idealerweise orientiert sich die Ernährungstherapie an den individuellen Bedürfnissen und wird individualisiert umgesetzt. So ist auch Schokolade eine »vollbilanzierte Diät« und kann bei einem dementen Patienten in der Phase des aktiven Laufens eine genauso gute Kalorienquelle sein wie Trinknahrung (siehe Fallbeispiele). Bei Patienten mit schwerer Demenz sollte keine Sondenernährung initiiert werden. Die orale Nahrungssupplementation dient nur der Gewichtszunahme, jedoch nicht der kognitiven Verbesserung (12).

Krebspatienten sollten mindestens 35 Prozent der Kalorienzufuhr als Fette/Öle zu sich nehmen; diese sollten bis zu 50 Prozent der Nichteiweiß-Energiezufuhr ausmachen. Die Eiweiß-/Aminosäurezufuhr sollte bei 1,2 bis 1,5 g/kg Körpergewicht liegen; ausbalancierte Vitamine und Spurenelemente sollten ihre Ernährung abrunden.

Bei Kau- und Schluckproblemen ist auf die richtige Konsistenz der Nahrung zu achten. Gegebenenfalls hilft Logopädie zum Schlucktraining.

Auch soziale Probleme wie Vereinsamung, Hilfsbedürftigkeit, psychische Erkrankungen, Alkoholabhängigkeit oder Verwahrlosung können eine Mangelernährung bis hin zur Kachexie (mit-)verursachen. Hier sind Beratung und Information über Hilfsangebote, das Organisieren von Besuchsdiensten, Unterstützung beim Einkauf und, wenn nötig, die Lieferung von vorbereiteten Produkten wie »Essen auf Rädern« oder portionierte Tiefkühlkost sinnvoll.

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