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Antipsychotika im Alter

Es kommt auf die Indikation an

Antipsychotika sind auch für ältere Menschen wichtige Arzneistoffe. Allerdings können sie belastende Nebenwirkungen auslösen und das Sterberisiko erhöhen, vor allem bei an Demenz erkrankten Menschen. Dagegen senken sie die Mortalität bei Menschen mit Schizophrenie und Wahn sowie bei Delirpatienten.
AutorKontaktMartina Hahn
AutorKontaktSibylle C. Roll
Datum 21.11.2021  08:00 Uhr

Schlafstörungen bei Menschen mit Demenz

Es gibt keine evidenzbasierte Empfehlung zur medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen oder der Tag-Nacht-Umkehr bei an Demenz erkrankten Menschen. Melatonin hat sich in mehreren Studien als unwirksam erwiesen (Tabelle 4).

In der klinischen Praxis werden häufig die Erstgenerations-Antipsychotika Pipamperon und Melperon eingesetzt, die in der Indikation »Schlafstörungen, insbesondere bei geriatrischen Patienten« zugelassen sind. Dafür sprechen die fehlende anticholinerge und delirogene Wirkung, gerade im Vergleich zu trizyklischen Antidepressiva (Trimipramin, Doxepin), anderen niederpotenten AP (Levomepromazin, Chlorprothixen, Prothipendyl) und Antihistaminika (Doxylamin, Diphenhydramin, Promethazin). Bei Melperon ist eine Inhibition von CYP2D6 zu beachten; beide Substanzen verlängern das QTc-Intervall des Herzens.

Da auch Pipamperon und Melperon die Mortalität erhöhen (9), sollte der Einsatz einer strengen Nutzen-Risiko-Abwägung unterliegen. Beide Substanzen können zu EPS führen und erhöhen so das Sturzrisiko. Zu Behandlungsbeginn sind Orthostaseprobleme möglich, ein Blutdruckmonitoring ist daher ratsam.

Zu empfehlen sind eine niedrige Startdosis und langsames Aufdosieren – auch wenn man die Tabletten dafür (unerlaubt) teilen muss. Die Gefahr einer Überdosierung ist höher zu bewerten als das Risiko einer ungleichen Wirkstoffverteilung in den Tablettenhälften.

Bei Demenz-assoziierten Schlafstörungen empfiehlt die FORTA-Liste (33) Mirtazapin, jedoch nur in Kategorie C (ungünstige Nutzen-Risiko-Relation für ältere Patienten) und nur bei Depression, Schlafstörung oder Appetitlosigkeit. Trazodon und retardiertes Melatonin sind in der gleichen Kategorie. In Gruppe »D« (fast immer zu vermeiden) werden Zopiclon und Doxepin eingestuft.

Bei paranoiden Symptomen und Halluzinationen im Rahmen der Demenz werden Risperidon, Melperon, Quetiapin retard und Olanzapin mit Kategorie C klassifiziert, Aripiprazol, Haloperidol, Clozapin (Ausnahme Parkinson) mit Kategorie D. Bei Unruhe und Agitiertheit werden Trazodon, Risperidon, Quetiapin, Melperon, Pipamperon, Citalopram mit »C« bewertet, Clomethiazol mit »D«.

► Es gibt keine evidenzbasierte Empfehlung zur medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen bei an Demenz erkrankten Menschen. Im Alltag werden oft Pipamperon und Melperon eingesetzt, aber sie erhöhen Morbidität und Mortalität der Kranken.

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