Erster Ebola-Impfstoff kurz vor der Zulassung |
Infektionen mit dem zu den Filoviridae gehörenden Ebolavirus verlaufen in 25 bis 90 Prozent der Fälle tödliche. Beim derzeitigen Ausbruch im Kongo beträgt die Sterblichkeit 67 Prozent. / Foto: CDC/NIAID
Ervebo (rVSVΔG-ZEBOV-GP) ist ein gentechnisch hergestellter, abgeschwächter (attenuierter) Vektor-Lebendimpfstoff, der bei Erwachsenen eingesetzt werden soll, die der Gefahr einer Ebola-Infektion ausgesetzt sind. Er wurde von MSD zusammen mit nationalen Gesundheitsbehörden Westafrikas und Nordamerikas, der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und anderen Organisationen entwickelt. Erste Tests erfolgten während des großen Ebola-Ausbruchs in Westafrika, bei dem zwischen 2014 und 2016 mehr als 11.000 Menschen starben.
Auch beim aktuellen Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo wird Ervebo bereits im Rahmen von Härtefallprogrammen (compassionate Use) eingesetzt, um Personen mit dem höchsten Infektionsrisiko zu schützen. Dazu gehören etwa Beschäftigte im Gesundheitswesen und Personen, die in direktem Kontakt mit einem an Ebola Erkrankten waren, sowie deren Kontaktpersonen (Ringvakzinierung). Wie die EMA mitteilt, wurden in Afrika, Europa und den USA im Rahmen mehrerer klinischer Studien bislang 16.000 Personen mit Ervebo geimpft.
Diesen Daten zufolge schützt eine einmalige Vakzinierung mit dem neuen Impfstoff vor einer Infektion mit dem Ebola-Virus-Stamm Zaire, der 2014 bis 2016 in Westafrika zirkulierte. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass er auch gegen den Erreger des derzeitigen Ausbruchs im Kongo effektiv ist. Weitere Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten zu dem Impfstoff werden gesammelt und gehen in die fortlaufende Bewertung der zunächst nur bedingt zugelassenen Vakzine ein.