Einfluss von Masken auf die Viruslast in der Atemluft |
Carolin Lang |
03.04.2020 14:44 Uhr |
Der aus dem Operationssaal bekannte Mund-Nasen-Schutz (MNS) soll vor allem die Verbreitung von Tröpfchen in die Umgebung durch den Träger verhindern. / Foto: Adobe Stock/Moish Sudio
Die Studie untersuchte die Ausscheidung von Viren über die Atemluft beim Tragen beziehungsweise Nichttragen von chirurgischen Gesichtsmasken, dem sogenannten Mund-Nasen-Schutz. Die Ergebnisse wurden heute in der Fachzeitschrift »Nature Medicine« veröffentlicht.
Bei 111 von ursprünglich 246 Probanden wurde eine Infektion der Atemwege mit Corona-, Influenza- oder Rhinoviren nachgewiesen. Unter ihnen wurde die relative Virusmenge in der ausgeatmeten Luft beim Tragen einer chirurgischen Gesichtsmaske mit der Virusmenge ohne Mundschutz vergleichen. Es wurde ein Bioaerosol-Sammelgerät verwendet, das ausgeatmete Atemwegspartikel abgefangen und nach Größe fraktioniert hat. Partikel >5 μm repräsentierten dabei Atem-Tröpfchen und Partikel ≤5 μm Aerosole.
Die Wissenschaftler um Erstautorin Nancy Leung stellten fest, dass Masken die nachweisbaren Viren in Atem-Tröpfchen und Aerosolen bei saisonalen Coronaviren und nur in Atem-Tröpfchen bei Influenzaviren reduzieren können. Im Gegensatz dazu reduzierten Masken die Emission von Rhinoviren nicht.
Den Autoren zufolge seien weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um festzustellen, ob die Masken die Übertragung von SARS-CoV-2 spezifisch verhindern könnten. SARS-CoV-2 und saisonale Coronaviren seien eng miteinander verwandt und sollten daher eine ähnliche Partikelgröße aufweisen. Die Überlegung ist, dass solche Masken die Ausbreitung von SARS-CoV-2 verlangsamen könnten, wenn sie von Infizierten getragen werden .
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