Eine potenziell gefährliche Kombi |
In die Apotheke kommen viele Patienten, die zu den Risikogruppen für hitzebedingte Gesundheitsstörungen gehören. Das Apothekenteam kann sie und alle weiteren Personen vor und während Hitzewellen zu verhaltensbezogenen Schutzmaßnahmen beraten. Dazu zählt: direkte Sonnenexposition vermeiden, luftige und helle Kleidung tragen und sich möglichst im Schatten oder in klimatisierten Räumen aufhalten.
Obst mit einem hohen Wassergehalt ist – neben reichlichem Trinken – eine gute Möglichkeit, um sich mit Flüssigkeit und Elektrolyten zu versorgen. / © Adobe Stock/Ljustina
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, am besten nicht nur Leitungswasser und Tee, sondern auch elektrolytreicheres Mineralwasser, isotonische Getränke oder andere Getränke mit einem optimalen Natriumgehalt von 0,5 bis 1 g Natrium pro Liter.
Bei Patienten, die Antidiabetika oder Antihypertensiva einnehmen, kann ein intensiviertes (Selbst-)Monitoring, zum Beispiel von Blutdruck oder Blutzucker, hilfreich sein, da hohe Temperaturen beide Parameter beeinflussen.
Grundsätzlich sollten Patienten Medikamente so lagern, dass sie keiner Hitze und keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Immer wieder jedoch werden Wochenboxen mit der entblisterten Medikation auf die Fensterbank gelegt und können so über die Tage deutlich an Wirkung verlieren. Hier empfiehlt sich eine gezielte Nachfrage, insbesondere bei älteren Menschen.
Gezielte Nachfragen lohnen sich, um Patienten über gängige Fehler bei der Medikamentenlagerung bei Hitze aufzuklären. / © Getty Images/PeopleImages
Idealerweise werden Arzneimittel zwischen 15 und 25 °C im kühlsten verfügbaren Raum gelagert. Das Badezimmer ist jedoch aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit kein optimaler Lagerungsort zu Hause. Insgesamt sind Filmtabletten als Darreichungsform relativ stabil – häufig auch zumindest kurzfristig über 30 °C –, wohingegen halbfeste Arzneiformen wie Zäpfchen, Salben und Cremes bei Hitzeeinwirkung ihre Konsistenz oder Form und ihre Wirkung verändern können. Sie sollten immer unter 25 °C gelagert werden. Dies gilt auch für flüssige Arzneimittel, um beispielsweise Phasentrennungen zu vermeiden.
Bei der Auslieferung oder Abgabe von kühlpflichtigen Arzneimitteln, beispielsweise bei einigen Augentropfen oder Impfstoffen, sollte der Transportweg möglichst kurz sein und gegebenenfalls in einer Kühlbox erfolgen.