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Arzneimittel und Hitze

Eine potenziell gefährliche Kombi

Hitze ist eine gesundheitliche Belastung, die insbesondere vulnerable Patientengruppen betrifft. Bei einigen Wirkstoffklassen und Darreichungsformen ist bei hohen Temperaturen außerdem ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen oder eine veränderte Freisetzung zu beachten. Projekte wie die Calor-Liste liefern praxisrelevante Hinweise.
Beate Sigrid Müller
Pascal Nohl-Deryk
20.07.2025  08:00 Uhr

NSAR

Bei Dehydratation vermitteln Prostaglandine an der afferenten Nierenarteriole eine Vasodilatation, um eine konstante Durchblutung der Niere zu gewährleisten. Wird die Prostaglandin-Synthese durch nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen unterdrückt, kann dies insbesondere in Hitzeperioden zu Nierenschäden bis hin zum akuten Nierenversagen führen (15).

Belegt ist zudem ein erhöhtes Risiko für Krankenhausaufnahmen wegen Dehydratation oder hitzebedingten Gesundheitsstörungen durch die Einnahme von NSAR während Hitzewellen (9).

SSRI

Serotonin ist als einer der bedeutendsten Neurotransmitter im zentralen Nervensystem unter anderem am Schmerzempfinden, an emotionalen Prozessen, am Sexualverhalten und der zentralen Thermoregulation beteiligt.

Die Einnahme von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) kann das seltene, nicht nur in Hitzeperioden lebensgefährliche Serotonin-Syndrom mit begleitender Hyperthermie auslösen (16). Das Serotonin-Syndrom ist gekennzeichnet durch motorische Störungen, Durchfall, Agitiertheit oder Verwirrtheit sowie eine autonome Instabilität, die etwa zu einem labilen Blutdruck, Tachykardie, Schüttelfrost, Hyperthermie und möglicherweise Koma führen kann. Zudem führte die SSRI-Einnahme in Studien zu vermehrten Fällen von Hyponatriämie während Hitzewellen (11, 12).

Auch für Antipsychotika wie Hypnotika und Sedativa werden Einflüsse auf die zentrale Temperaturregulation vermutet. Antipsychotika wirken substanzabhängig anticholinerg und können somit das Schwitzen beeinträchtigen. Sie werden in Studien als Risikofaktor für hitzebedingte Gesundheitsstörungen und Krankenhausaufnahmen genannt.

Hypnotika und Sedativa können die Aufmerksamkeit und Vigilanz vermindern und dadurch die Anpassungsfähigkeit bei Hitze reduzieren. Einzelne Studien berichten von einer erhöhten Mortalität bei Einnahme während Hitzeperioden.

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