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Arzneimittel und Hitze

Eine potenziell gefährliche Kombi

Hitze ist eine gesundheitliche Belastung, die insbesondere vulnerable Patientengruppen betrifft. Bei einigen Wirkstoffklassen und Darreichungsformen ist bei hohen Temperaturen außerdem ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen oder eine veränderte Freisetzung zu beachten. Projekte wie die Calor-Liste liefern praxisrelevante Hinweise.
AutorKontaktBeate Sigrid Müller
AutorKontaktPascal Nohl-Deryk
Datum 20.07.2025  08:00 Uhr

Betablocker

β-adrenerge Rezeptoren finden sich an verschiedenen Organen und Geweben. Während β1-Adrenozeptoren hauptsächlich im Herzgewebe sowie in der Niere und im Fettgewebe vorkommen, finden sich β2-Adrenozeptoren hauptsächlich in der Peripherie des Körpers.

Selektive Betablocker wie Bisoprolol oder Metoprolol wirken vornehmlich auf die β1-Adrenozeptoren. Betablocker reduzieren in ihrer Hauptfunktion die Herzfrequenz sowie die Kontraktilität des Herzmuskels und damit dessen Sauerstoffbedarf. Insbesondere bei der Anwendung von nicht selektiven Betablockern wie Propranolol oder Carvedilol kann es zudem zu einer Vasokonstriktion in den Extremitäten kommen. Dies führt zu einer verminderten Hautdurchblutung und schränkt damit die Fähigkeit ein, überschüssige Wärme über Thermoradiation abzugeben.

Studien zeigen, dass nicht selektive Betablocker sowohl die Hautdurchblutung als auch den temperaturbedingten Anstieg der Hauttemperatur begrenzen. Ein vergleichbarer Effekt wurde bei älteren Patienten mit einer stabilen koronaren Herzerkrankung (KHK) auch bei der Einnahme von selektiven Betablockern beobachtet.

In weiteren Studien zeigt sich: Betablocker steigern das Risiko für Krankenhausaufnahmen wegen Dehydratation oder hitzebedingten Gesundheitsstörungen während Hitzewellen (9). Eine andere Arbeit kam zu dem Schluss, dass die Einnahme von Betablockern mit einem höheren Risiko für nicht tödliche Herzinfarkte einhergeht (10).

Hinsichtlich der Schweißproduktion unter Betablockern ist die Evidenzlage uneinheitlich: Während in einigen Studien über eine reduzierte Schweißsekretion berichtet wird, zeigen andere eine Zunahme des Schwitzens (4).

Diuretika

Diuretika fördern die renale Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten. Vor diesem Hintergrund ist es plausibel, dass das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen in Situationen mit erhöhtem Flüssigkeitsbedarf deutlich steigt.

In der klinischen Praxis werden vor allem die stark wirksamen Schleifendiuretika und die etwas schwächeren Thiaziddiuretika eingesetzt.

Die durch Diuretika verursachte Volumenreduktion kann bei Hitze problematisch sein. Ein reduziertes Extrazellulärvolumen kann die Fähigkeit des Körpers, zu schwitzen, beeinträchtigen und dadurch die Wirksamkeit dieses essenziellen thermoregulatorischen Systems herabsetzen. Gleichzeitig nimmt das Blutvolumen durch das Flüssigkeitsdefizit ab und der kardiale Output, der renale Blutfluss und letztlich die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit werden gemindert.

Diuretika können zu signifikanten Elektrolytstörungen führen, insbesondere, wenn bereits ein Flüssigkeitsmangel besteht. Studien belegen, dass Diuretika während Hitzewellen im Vergleich zu anderen Arzneistoffgruppen mit am stärksten für Dehydratation und Elektrolytstörungen verantwortlich sind (11, 12). So sind Thiaziddiuretika etwa mit Hyponatriämie assoziiert und Schleifendiuretika mit akutem Nierenversagen (13, 14).

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