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Upadacitinib
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Dritter Multizytokin-Hemmer bei RA

Nach Tofacitinib (Xeljanz®) und Baricitinib (Olumiant®) ist seit Februar mit Upadacitinib (Rinvoq® 15 mg Retardtabletten, Abbvie) der dritte Januskinase-Hemmer für die Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA) auf dem deutschen Markt verfügbar.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 05.03.2020  08:00 Uhr

Infektion als häufigste Nebenwirkung

Die Behandlung sollte bei Patienten mit einer absoluten Lymphozytenzahl von weniger als 500 Zellen/mm3, einer absoluten Neutrophilenzahl von weniger als 1000 Zellen/mm3 oder einem Hämoglobinspiegel von weniger als 8 g/dl nicht begonnen werden. Patienten sollten während und nach Behandlung mit Upadacitinib immer engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Infektion überwacht werden. Wenn eine schwere Infektion auftritt, sollte die Behandlung unterbrochen werden, bis die Infektion unter Kontrolle ist. Vor Beginn und während einer Therapie mit dem neuen Wirkstoff sollte ein Screening auf eine virale Hepatitis und die Überwachung einer möglichen Reaktivierung durchgeführt werden. Vor Therapiebeginn mit Upadacitinib ist zudem ein Tuberkulose-Screening durchzuführen.

Kontraindiziert ist Upadacitinib bei aktiver Tuberkulose beziehungsweise einer anderen aktiven schwerwiegenden Erkrankung, bei schwerer Leberinsuffizienz und in der Schwangerschaft. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Anwendung von Upadacitinib und nach Beendigung der Behandlung für vier Wochen zuverlässig verhüten. Stillende sollten das neue Medikament nicht erhalten. Bei schwerer Niereninsuffizienz sollte die Anwendung des Wirkstoffs nur unter Vorsicht erfolgen.

Upadacitinib sollte nicht mit anderen potenten Immunsuppressiva, etwa Ciclosporin, Azathioprin, Tacrolimus, Biologika oder andere Januskinase-Hemmer, kombiniert werden, da das Risiko einer zusätzlichen immunsuppressiven Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem wird die Anwendung von attenuierten Lebendimpfstoffen während oder unmittelbar vor einer Behandlung mit dem Kinasehemmer nicht empfohlen. Stattdessen wird empfohlen, den Impfstatus vor Therapiebeginn mit Upadacitinib zu überprüfen und alle erforderlichen Impfungen nachzuholen. Auch die prophylaktische Impfung gegen Herpes zoster sollte an dieser Stelle bedacht werden.

Upadacitinib wird hauptsächlich durch das Enzym CYP3A4 metabolisiert. Daher kann die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Hemmer und -Induktoren ein Problem darstellen: Upadacitinib ist bei Patienten unter Langzeitbehandlung mit starken CYP3A4-Inhibitoren mit Vorsicht anzuwenden. Die Upadacitinib-Exposition ist bei gleichzeitiger Anwendung mit starken CYP3A4-Induktoren verringert, was zu einer abgeschwächten Wirkung des neuen Arzneimittels führen kann. Veränderungen der Krankheitsaktivität von Patienten sollten überwacht werden, wenn Upadacitinib gleichzeitig mit starken CYP3A4-Induktoren angewendet wird.

Sehr häufige Nebenwirkungen von Rinvoq sind Infektionen der oberen Atemwege. In Studien traten zum Beispiel Übelkeit, Fieber, Husten, Neutropenie und Hypercholesterolämie häufig auf.



 

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