Pharmazeutische Zeitung online
Novavax-Entwicklung

Doppelimpfstoff gegen SARS-CoV-2 und Grippe

Das US-Unternehmen Novavax arbeitet an einem Kombiimpfstoff, der gegen das Coronavirus und die saisonale Grippe schützen soll. In Tierversuchen zeigte die Vakzine eine gute Wirksamkeit, heißt es in einer ersten Veröffentlichung.
Christina Hohmann-Jeddi
11.05.2021  18:00 Uhr

Ausrotten lässt sich das Pandemievirus SARS-CoV-2 wohl nicht mehr. Als wahrscheinlicher gilt, dass es sich zu einem harmloseren saisonalen Erreger entwickelt, der eine Art Erkältung verursacht. Dann könnten auch saisonale Auffrischimpfungen nötig werden. Für diesen Fall arbeitet das US-Unternehmen Novavax vor und entwickelt eine Kombination aus Corona- und Grippeimpfung. Letztere sollte ja in Risikogruppen auch jedes Jahr aufgefrischt werden.

In einer Preprint-Publikation auf dem Server »BioRxiv« stellt ein Team um Michael Massare von Novavax die Vakzine und erste Ergebnisse aus Tierversuchen vor. Gegen Grippe entwickelte das Unternehmen eine quadrivalente Hämagglutinin (HA)-Nanopartikel-Vakzine (qNIV), die mit dem firmeneigenen Matrix-M™-Adjuvans auf Saponin-Basis adjuvantiert ist. Hergestellt wird das Antigen in rekombinanten Insektenzellen-Expressionssystemen. Der Grippeimpfstoff hat in Phase-I- bis -III-Studien gute Ergebnisse gezeigt, ist aber noch nicht zugelassen.

Die gleiche Technologie verwendete Novavax auch, um den Spaltimpfstoff NVX-CoV2373 gegen das Coronavirus zu entwickeln. Er enthält Nanopartikel mit dem gentechnisch hergestellten Spike-Protein in voller Länge und ist ebenfalls mit Matrix-M adjuvantiert. Auch dieser Impfstoff hat in Phase-III-Studien überzeugt, wartet aber noch auf seine Zulassung. Bereits Anfang Februar startete die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein Rolling-Review-Bewertungsverfahren des Covid-19-Impfstoffkandidaten.

Nun hat das Team um Massare die Immunogenität der Kombination aus den beiden Impfstoffen qNIV/CoV2373 bei Hamstern und Frettchen untersucht. Die geimpften Tiere entwickelten hohe Antikörpertiter gegen das Grippevirus-Oberflächenprotein HA und neutralisierende Antikörper gegen Influenza-A- und -B-Stämme, berichten die Forschenden. Zudem wiesen die Tiere Antikörper auf, die die Bindung des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 an den ACE-Rezeptor und damit den Eintritt in die Wirtszelle blockieren können.

Hamster, die qNIV/CoV2373 erhalten hatten, waren bei späterer absichtlicher Infektion mit dem Coronavirus gegen Krankheitszeichen geschützt und zeigten auch keine Virusreplikation in den oberen und unteren Atemwegen. Die Studienergebnisse legten nahe, dass sich eine weitere Entwicklung der Kombivakzine zum Schutz vor Grippe und Covid-19 lohne, heißt es in der Publikation.

Novavax-Chef für Forschung und Entwicklung Gregory Glenn erklärte am Montag, in der Corona-Pandemie seien zwar die saisonalen Grippeerkrankungen weltweit stark zurückgegangen. Influenza stelle aber nach wie vor eine große Gesundheitsgefahr dar. Der Doppelimpfstoff könne deswegen ein »wichtiges künftiges Instrument im langfristigen Kampf« gegen die beiden respiratorischen Viren werden.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa