Pharmazeutische Zeitung online
PZ App-Check

Digitale Schlaganfall-Nachsorge

Verschiedene Apps helfen Menschen, nach einem Schlaganfall wieder zurück ins Leben zu finden – etwa durch Aufklärung, Sprachtraining und körperliche Übungen.
Laura Rudolph
28.07.2022  18:00 Uhr

Um Schlaganfallpatienten nach einer stationären Reha bei der ambulanten Nachsorge zu unterstützen, hat das Unternehmen Rehappy GmbH aus Aachen mit der App »Rehappy« die erste gelistete digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für diese Indikation entwickelt. Das Medizinprodukt der Klasse 1 wurde vorläufig ins DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen.

Rehappy berücksichtigt in seinen Funktionen die Bedürfnisse von Schlaganfall-Patienten. Sie verfügt beispielsweise über eine Vorlesefunktion, eine große Schrift und einfache Bedienelemente. So sollen Menschen jeden Alters und auch solche, die ungeübt im Umgang mit Smartphones sind, die App intuitiv bedienen können.

Tracking-Armband misst Aktivität

Durch Fragebögen lernt die App zunächst den Anwender besser kennen. Basierend auf individuellen körperlichen, emotionalen und psychologischen Bedürfnissen individualisiert Rehappy Inhalte aus drei Kategorien. Der Bereich »Wissen« vermittelt Schlaganfall-Informationen, Tipps für den Alltag und enthält Checklisten für das Stellen von Anträgen. Im Menüpunkt »Plan« können Anwender ihre individuellen Trainingsziele festlegen, Fortschritte dokumentieren sowie ein Reha-Tagebuch führen.

Zum Bereich »Energie« der App gehört ein Trackingarmband. Dieses ist in der Erstverordnung der App mit inbegriffen, erfasst die körperliche Aktivität und leitet die Daten an die App weiter. Diese gibt täglich Feedback – angepasst an die individuelle Leistungsfähigkeit. Sie berücksichtigt etwa, wenn Anwender im Rollstuhl sitzen.

Im Webportal »Mein Rehappy« können sich Betroffene untereinander austauschen und in Interessensgruppen zusammenfinden. Im »MutMacher-Magazin« erscheinen regelmäßig Artikel zur Schlaganfallvorsorge und -nachsorge. Ärzte und Psychotherapeuten können die App jeweils für 90 Tage verordnen.

Seite12>

Mehr von Avoxa