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Covid-19

Diese Medikamente helfen

Die Coronapandemie hatte die Welt in den Ausnahmezustand versetzt. Neben einer rasanten Impfstoffentwicklung begann die fieberhafte Suche nach wirksamen Medikamenten. Die heute verfügbaren Arzneimittel helfen vor allem Patienten, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben.
Kerstin A. Gräfe
05.03.2025  09:00 Uhr

Immunmodulatoren in der Spätphase

In der Spätphase von schwerem Covid-19 steht pathophysiologisch eine überschießende Immunreaktion im Vordergrund. Zum Einsatz kommen deshalb immunmodulatorische Substanzen. Basis einer Therapie von Patienten mit Covid-19-bedingter Lungenentzündung und dadurch benötigter Sauerstoffbehandlung oder Beatmung bilden Corticosteroide. Die Patienten werden mit Dexamethason (6 mg peroral oder intravenös) über zehn Tage behandelt. Zusätzlich kann die Gabe von Remdesivir über fünf bis zehn Tage erwogen werden.

Auch der ursprünglich aus der Rheumatherapie stammende Interleukin-6-Antagonist Tocilizumab (RoActemra®) kommt in der Spätphase zum Einsatz. Er hatte 2021 eine Zulassungserweiterung zur Behandlung von Erwachsenen mit schwerem Covid-19 erhalten, die eine systemische Behandlung mit Corticosteroiden erhalten und zusätzlich Sauerstoff oder eine mechanische Beatmung benötigen. Von Tocilizumab profitieren vor allem Patienten, bei denen sich ein rasch progredienter Krankheitsverlauf hin zum respiratorischen Versagen abzeichnet.

Zur Standardtherapie hospitalisierter Patienten gehört zudem eine adäquate Thromboseprophylaxe. Sie besteht aus einem niedermolekularen Heparin oder Fondaparinux, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Bei moderater Krankheitsaktivität und erhöhtem Risiko für thromboembolische Ereignisse, aber geringem Blutungsrisiko, kann eine intensivierte Antikoagulation (in einer höheren als der sonst üblichen Dosis) erwogen werden.

Ambulante Patienten ohne Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf benötigen keine medikamentöse Thromboseprophylaxe. Patienten, die immobil sind oder aufgrund ihres hohen Alters oder von Vorerkrankungen ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, kann in Einzelfällen niedermolekulares Heparin gegeben werden.

Neue Therapieansätze

Das Therapiespektrum könnte sich zeitnah erweitern: Anfang dieses Jahres wurde der monoklonale Antikörper Vilobelimab (Gohibic™) zugelassen, der spezifisch das Komplementfragment C5a hemmt. Hohe C5a-Konzentrationen können Schädigungen in der Lunge verursachen, was bei Patienten mit schwerem Covid-19 beobachtet wurde. Gohibic wird eingesetzt zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit SARS-CoV-2-induziertem akuten Atemnotsyndrom (ARDS), die systemische Corticosteroide und eine invasive mechanische Beatmung erhalten.

Zudem begutachtet die Emergency Task Force der EMA seit 2022 den Wirkstoffkandidaten Sabizabulin, der in einer Phase-III-Studie die Sterberate bei hospitalisierten schwer erkrankten Covid-19-Patienten halbieren konnte. Der Mitosehemmer wurde ursprünglich gegen sich schnell teilende Krebszellen erforscht, da er ähnlich wie Colchicin an Tubulin bindet. Sabizabulin verhindert dadurch dessen Polymerisation und somit die Bildung der Mikrotubuli.

Die antivirale Wirkung beruht darauf, dass Viren wie SARS-CoV-2 auf den intrazellulären Transport entlang von Mikrotubuli angewiesen sind. Dieser wird durch Sabizabulin gestört und damit ein Effekt auf die Replikation erzielt. Zudem wirkt Sabizabulin antientzündlich, indem es wie Colchicin durch Leukozyten vermittelte Entzündungsaktivitäten moduliert und die Freisetzung von Zytokinen drosselt.

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