Hormonelle Kontrazeption

Die Pille wird 60

2020 feiert die »Antibabypille« ihren 60 Geburtstag. Weltweit ist sie eines der am meisten verwendeten Verhütungsmittel. Frauen, die hormonell verhüten wollen, können heute unter verschiedenen Darreichungsformen wählen. Bei der Auswahl spielt die Nutzen-Risiko-Abschätzung eine zunehmend große Rolle.

Katharina Holl

12.03.2020 11:00 Uhr

Die Pille wird 60

KOK: ein- bis vierphasig

Langzyklus ist möglich

Risiko venöser Thromboembolien

Arterielles Thromboserisiko

Einfluss auf Stimmung und Libido

Höheres Krebsrisiko?

Indikationen außerhalb der Kontrazeption

Vielfältige Beratungsmöglichkeiten

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Vielfältige Beratungsmöglichkeiten

In puncto Verhütung bieten sich in der Apotheke viele Beratungsfelder. So können Apotheker unter Berücksichtigung bekannter Risikofaktoren, persönlicher Vorlieben und eventuell erforderlicher Begleitmedikation der Frau geeignete Verhütungsmethoden vorstellen.

Bei Einnahmefehlern oder gastrointestinalen Störungen können sie hilfreiche Informationen geben und im Bedarfsfall zusätzliche Verhütungsmaßnahmen oder eine Notfallkontrazeption anraten.

Wichtig ist immer, Frauen gemeinsam mit dem behandelnden Gynäkologen gründlich über Risiken aufzuklären, ohne sie zu verunsichern. Das ist nur in einem ausführlichen persönlichen Gespräch möglich.

Literatur

Bundeszentrale für politische Bildung, 55 Jahre »Pille«, www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/210997/55-jahre-pille; abgerufen: 19. 01. 2020.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, www.forschung.sexualaufklaerung.de/verhuetung/verhuetungsverhalten-2018/; abgerufen: 19. 01. 2020.
Fenton, C., et al., Drospirenone/ethinylestradiol 3mg/20microg (24/4 day regimen): a review of its use in contraception, premenstrual dysphoric disorder and moderate acne vulgaris. Drugs 67 (2007) 1749-1765.
Wehr, A., Ovulationshemmer Biviol: »Mikrophasische« Kontrazeption. Dtsch Arztebl 95 (1998) A-426.
Bahamondes, L, Bahamondes, M. V., New and emerging contraceptives: a state-of-the-art review. Int J Womens Health 19 (2014) 221–234.
Edelman, A., et al., Continuous or extended cycle vs. cyclic use of combined hormonal contraceptives for contraception. Cochrane Database Syst Rev (2014).
Brahmi, D., Curtis, K. M., When can a woman start combined hormonal contraceptives (CHCs) – a systematic review. Contraception 87 (2013) 524–538.
Arbeitsgemeinschaften der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, S3-Leitlinie Hormonelle Empfängnisverhütung. 2019, AWMF-Registernunmmer 015/015.
www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/mk1/news/neue-interdisziplinaere-s3-leitlinien-zur-hormonellen-kontrazeption; abgerufen 26. 01. 2020.
European Medicines Agency, Article 31 Referral EMEA/H/A-31/1356 on Combined hormonal contraceptives. Letztes update 31.01.2014.
Schubert, I., et al., Verordnungen hormonaler Kontrazeptiva an junge Frauen. Studie im Auftrag des BfArM, vorgelegt von der PMV-Forschungsgruppe Universität Köln, dem wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) Berlin und der Karls-Universität Prag. Febr. 2017.
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin e.V. (DGGEF e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Frauenärzte e.V., Gemeinsame Stellungnahme: Empfängnisverhütung - Familienplanung in Deutschland. Ehemals S1-Leitlinie, AWM-Registernummer 015/015; Stand Sept. 2010.
Roach, R. E., et al., Combined oral contraceptives: the risk of myocardial infarction and ischemic stroke. Cochrane Database Syst Rev (2015).
Lopez, L. M., et al., Steroidal contraceptives and bone fractures in women: evidence from observational studies. Cochrane Database Syst Rev (2015).
Skovlund, C. W., et al., Association of Hormonal Contraception With Depression. JAMA Psychiatry 73 (2016) 1154–1162.
Burrows, L. J., Basha, M., Goldstein, A. T., The effects of hormonal contraceptives on female sexuality: a review. J Sex Med 9 (2012) 2213–2223.
Gava, G., Meriggiola, M. C., Update on male hormonal contraception. Ther Adv Endocrinol Metab 10 (2019).
O’Rand, M. G., et al., Inhibition of sperm motility in male macaques with EP055, a potenzial non-hormonal male contraceptive. PLoS One (2018).

Die Autorin

Katharina Holl studierte Pharmazie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde dort 2013 am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie promoviert. Seitdem ist sie im Bereich der Arzneimittelzulassung in der pharmazeutischen Industrie tätig, zunächst bei der DiaMed GmbH und seit 2016 bei der BODE Chemie GmbH. Sie ist Mitglied des Vorstands der Apothekerkammer Hamburg.

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